Andreas Joas

Oberliga: TGS Pforzheim – HSG Konstanz II (Montag, 17 Uhr, Bertha-Benz-Halle). – „Wir nehmen es an, wie es ist“, sagt Benjamin Schweda, Trainer der HSG Konstanz II, dazu, dass seine Viertliga-Mannschaft am zweiten Weihnachtsfeiertag das einzige Spiel der Oberliga auswärts bei der TGS Pforzheim austragen muss. Begeisterung klingt anders, dafür möchte sich Konstanzer Reserve umso kämpferischer präsentieren.

Denn verstehen kann der ehemalige Zweitligaspieler die Ansetzung nicht. Während in der ersten und zweiten Bundesliga die Weihnachtsspiele üblich sind – dort aber mit Profis – ist die exklusive Ausnahme für dieses eine Spiel in der vierten Liga für ihn ein Unding und schwer nachzuvollziehen – angesichts der Urlaubszeit in einer Saison, in der alle Oberligisten ohnehin mit 34 Spieltagen und kaum freien Phasen belastet sind. „Die Oberliga ist immer noch eine Amateurliga“, stellt Schweda den Unterschied heraus. „Sowas beeinflusst natürlich den Kader und die Vorbereitung.“

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Der Austausch mit Trainerkollegen in der Oberliga hat bei ihm zudem ein eindeutiges Stimmungsbild ergeben. Dahingehend, dass alle Teams angesichts der hohen Belastungen über viele Verletzungen und Ausfälle klagen und 34 Spieltage als sehr herausfordernd im Amateurbereich wahrgenommen werden.

„Hier müssen sich alle Zuständigen unbedingt Gedanken machen, wie wir das verbessern können“, hofft der Konstanzer Trainer auf einen konstruktiven Austausch und Lösungen für die Zukunft. „Damit ist das Thema aber auch gegessen für mich. Wir wollen nicht rumjammern und müssen da durch, der Termin ist aber eindeutig sehr bescheiden“, unterstreicht der 28-jährige Schweda nochmals.

Gastgeber in der Favoritenrolle

Der Konstanzer Gegner TGS Pforzheim indes wollte die Partie unbedingt am zweiten Weihnachtsfeiertag austragen. Der aktuelle Tabellenfünfte hat sich durch eine Erfolgsserie mit der besten Abwehr der Liga als echtes Bollwerk in Schlagdistanz zu den beiden Aufstiegsplätzen gebracht. Lediglich drei Minuspunkte liegen nach vier Erfolgen in Serie zwischen dem Drittliga-Absteiger Pforzheim und dem Tabellenzweiten VfL Waiblingen.

„Pforzheim hat in den letzten Wochen gezeigt, dass sie eine Topmannschaft sind und haben dabei Top-Fünf-Mannschaften besiegt“, sagt Schweda. Die Rolle des Favoriten ist aus Sicht des 28-Jährigen klar an die Goldstädter vergeben.

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Gerade körperlich zählt die TGS wohl zu den besten Mannhaften der Liga, sodass Schweda seine weiterhin von Verletzungen und Ausfällen gebeutelte Mannschaft vor einem „extrem schweren und anstrengenden“ Spiel sieht.

„Wir stehen vor einer ganz schweren Planung mit sehr kleinem Kader“, gesteht der HSG-Coach und hofft dennoch darauf, dass dies nicht das spielentscheidende Kriterium beim Gastspiel in der schmucken Bertha-Benz-Halle wird. Stattdessen gibt er sich kämpferisch und meint: „Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und keine weiteren Verletzungen. Wir bereiten uns mit Vollgas darauf vor und konzentrieren uns voll auf uns.“

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