Andreas Joas

Handball: Kapitän Tim Bornhauser wird mit erst 27 Jahren seine Handballkarriere im Sommer beenden, um sich auf den Beruf und seine junge Familie zu konzentrieren. Für den Schweizer wird ein echter Leader-Typ aus Österreich bei der HSG Konstanz übernehmen.

Zweijahresvertrag für Hutecek

Sebastian Hutecek, 24 Jahre alt, kommt aus der höchsten Liga seines Heimatlandes an den Bodensee und erhält einen ligaunabhängig gültigen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2024.

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Hutecek bereit, „Verantwortung zu übernehmen“

Bei der HSG Bärnbach/Köflach ist er Kapitän, Dreh- und Angelpunkt, Publikumsliebling und mit 86 Toren einer der besten Schützen, obwohl Hutecek sich in einer vielfältigen Rolle sieht.

Seinen Mitspielern ein gutes Gefühl vermitteln, sie ins Spiel bringen und die Kontrolle zu übernehmen sind ihm wichtiger als acht bis zehn Tore zu werfen. Auch das macht er mit Erfolg, wenn es sein muss. Hutecek: „Es geht darum, einen Plan zu haben und als Kollektiv zu kämpfen, aber ich bin auch bereit, Verantwortung zu übernehmen.“

Schon in der Jugend stach er zusammen mit seinem Bruder Lukas hervor. In der Jugend- und Junioren-Nationalmannschaft war der gebürtige Niederösterreicher immer dabei und als Co-Kapitän auch in einer Führungsrolle. Sein Bruder ist nun bereits in der 1. Bundesliga beim TBV Lemgo und in der A-Nationalmannschaft aktiv. Ein Traum, der auch für Sebastian möglichst bald in Erfüllung gehen soll.

Viel Erfahrung

„Sebastian ist für unsere Verhältnisse ein eher erfahrener Spieler“, sagt André Melchert über den Frühstarter, der bereits mit 16 Jahren in der zweithöchsten österreichischen Männerliga spielte. Über die Handballakademie in Wien und Stationen bei den Fivers Margarethen sowie Linz führt den Spielmacher nun der Weg aus der Steiermark rund 700 Kilometer gen Westen an den Bodensee. Der Geschäftsführer der HSG Konstanz sagt: „Er tritt in große Fußstapfen und muss sich in einem neuen Land erstmal eingewöhnen. Als Team mit Sebastian, Christos Erifopoulos und Joel Mauch sind wir auf Mitte nächste Saison sehr gut besetzt.“

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Der 1,87-Meter-Mann stammt aus einer handballverrückten Familie. Oma und Opa waren aktiv, seine Oma sogar als Nationalspielern, sein Opa zusätzlich als Trainer, genauso wie sein Vater, seine Mutter und Cousine spielten ebenfalls. „Handball hat bei uns einen hohen Stellenwert und mein Traum war es, nach Deutschland zu kommen“, sagt der baldige Neu-Konstanzer. Die größten Kritiker sind dabei stets Oma und Opa, die jede noch so kleine Verbesserungsmöglichkeit erkennen.

Vorfreude auf die Schänzlehalle

„Jetzt fühle ich mich mega bereit für den Schritt nach Deutschland“, strahlt Hutecek. „Ich habe richtig Bock darauf, Teil der HSG und dieser super Truppe zu sein.“ Er selbst geht dabei in seinen Mannschaften stets als Motivator voraus, pusht seine Mitspieler und lässt nie locker. „Ich fühle mich am wohlsten, wenn es richtig heiß wird. Ich freue mich schon darauf, in der Schänzle-Hölle vor dieser Wand zu spielen.“

„Zuerst muss ich aber Tritt fassen und mich einleben“, weiß der Spielgestalter, der Ernährungswissenschaften studiert. Helfen wird ihm dabei die Unterstützung von den Rängen, denn „die Fans sind der achte Mann. Es ist geil, wenn die Halle so explodiert wie hier, auch wenn es nicht so läuft. Ich freue mich schon riesig auf das erste Heimspiel und darauf, mit den Fans feiern zu können.“