Daniel Eblen und die HSG gehören zusammen wie die Stadt Konstanz und der Bodensee. Der eine ohne den anderen? Unvorstellbar. Anfang 2004 übernahm der ehemalige Spieler mit gerade einmal 29 Jahren das Traineramt von Adolf Frombach, nun gibt er es nach 18 Spielzeiten und als dienstältester Coach im deutschen Profihandball zur kommenden Saison ab.

18 Jahre sind eine Ewigkeit im schnelllebigen Sport. Nur zur Einordnung: In der vergangenen Runde hatte der 46-Jährige Talente unter seinen Fittichen wie David Knezevic, der seinen dritten Geburtstag noch nicht gefeiert hatte, als Eblen sein Debüt als Trainer der ersten Mannschaft feierte. In diesen langen 18 Jahren gab es etliche Höhen und Tiefen. Daniel Eblen bejubelte zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga und trauerte über drei Abstiege in die 3. Liga. Spieler kamen und gingen, einer blieb: der Trainer.

Talentierte Handballer weiterentwickelt

Mit dem gebürtigen Konstanzer als Teil der sportlichen Leitung hat sich die HSG zu einem ambitionierten, national anerkannten Verein gemausert. Der „Konstanzer Weg“ wurde eingeschlagen: mit talentierten jungen Handballern im Konzert der Großen mitzuspielen. Eblen, der wie seine Spieler nie Vollprofi war, hat sie weiterentwickelt, bis sie sich für höhere Aufgaben empfahlen – und die Aufbauarbeit für das Trainerteam von neuem begann. „Es ist wie mit jedem Job: Es gibt Zeiten, da macht es Riesenspaß und andere, da ist es mühsam“, sagte Daniel Eblen noch im vergangenen November.

HSG Konstanz ohne Daniel Eblen – das geht nicht

Mit wachsendem Erfolg wurde auch der Aufwand immer mehr. Eine Saison mit 36 Spieltagen, Fahrten bis ans andere Ende der Republik, der nervenaufreibende Kampf gegen den Abstieg in einem Jahr, das geprägt war von Corona und Englischen Wochen. All das waren Gründe für Daniel Eblen, nach fast zwei Jahrzehnten seinen Job als Cheftrainer an den Nagel zu hängen. Der Verein war und ist für ihn wie eine Familie, aber die eigenen Kinder regelmäßig zu sehen, ist doch wichtiger als der Sport.

Deshalb genießt Eblen nun die neu gewonnene, verdiente Freizeit. Er tritt kürzer, hört aber nicht komplett auf. Die HSG Konstanz ganz ohne Daniel Eblen – das geht dann doch nicht.

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