„Wir hatten das schon seit Jahren im Kopf“, erzählt der begeisterte Triathlet Christian Weich über die Anfänge des Projekts. Der 29-Jährige hat gemeinsam mit Joachim Auer die „Athletenwerkstatt„ ins Leben gerufen. Ein Projekt, durch welches drei junge Ausdauer-Sportler über ein komplettes Jahr lang gefördert und betreut werden – von der Trainingsplanung über die Technikanalyse und Leistungsdiagnostik bis hin zu Physiotherapie und Mentaltraining.

Am 1. Oktober dieses Jahres starteten die beiden mit den ersten drei Athleten. „Die Athletenwerkstatt ist nicht auf ein Jahr ausgelegt, es soll sich langfristig etablieren“, stellt der gebürtige Trierer Weich klar. Auer übernimmt die organisatorische Leitung. Der Gesundheitsberater leitet das „Bewegungswerk“, ein Anbieter von Gesundheitsmanagement, Coaching und Training. Christian Weich, der „C2 Energize“ lenkt, ist mit seinem Team verantwortlich für die sportliche Betreuung.

Christian Weich (vorne) bei der Leistungsdiagnostik mit einem Athleten.
Christian Weich (vorne) bei der Leistungsdiagnostik mit einem Athleten. | Bild: privat

Auer und Weich haben ambitionierte Pläne: „Wir wollen jährlich drei junge Sportler ganzheitlich weiterentwickeln. Ihnen also nicht nur bestmögliche Trainingsmöglichkeiten und wissenschaftlich fundierte Leistungsdiagnostik bieten, sondern sie auch in ihrer persönlichen Entwicklung begleiten. Das sind ganz junge Sportler“, führt Weich das erste von drei Zielen aus.

Gefördert werden bis Ende September 2020 die Sportwissenschaft-Studentin Christin Wintersig von der Insel Reichenau, Elektro-Technik-Student Tobias Schmid aus dem schweizerischen Pfyn und der Konstanzer Physiotherapeut Thilo Müller-Fahlbusch. Drei Athleten – alle knapp über 20 Jahre alt –, die unterschiedliche Ausdauerdisziplinen betreiben. Wintersig ist auf der Bahn und der Straße zuhause, Schmid ist Trailrunner und Müller-Fahlbusch Triathlet. „Wir haben versucht, variable Sportlertypen einzubinden“, sagt Weich.

Christin Wintersig vom TV Reichenau.
Christin Wintersig vom TV Reichenau. | Bild: Peter Pisa

Das zweite Ziel schiebt der 29-Jährige direkt nach: „Wir wollen den Spitzen-Ausdauersport in der Region langfristig und professionell fördern, ohne dass die Athleten finanziell etwas leisten müssen. Es gibt hier keinen Olympiastützpunkt, der Leistungsgedanke fehlt mir hier einfach“, erläutert Weich die Probleme.

Daher haben er und Auer reagiert: „Ich bin auf Sponsoren zugegangen, die eine Affinität für Ausdauer haben. Das hat ganz gut geklappt, aber es ist trotz der Begeisterung schwierig, weitere Unterstützer zu finden“, sagt Weich, der auf neue Partner hofft, die sich dem Projekt anschließen.

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Der Triathlet erläutert auch, warum ihm „die Verknüpfung mittels Kooperation von Sportlern für Sportler“ – wie die „Athletenwerkstatt„ es beschreibt – so am Herzen liegt.“ Wir haben auch viel Hilfe bekommen, wurden toll gefördert. Deshalb wollen wir mit unserem Wissen etwas zurückgeben. Das macht uns unglaublich viel Spaß.“

Als letztes Anliegen nennt Weich die persönliche Weiterentwicklung. „Für uns ist das eine Chance, mit solch jungen und ambitionierten Sportlern zusammen zu arbeiten. Der Zeitaufwand ist sehr hoch, es ist ganz viel Koordination gefordert. Wir haben mehrmals pro Woche Kontakt, es funktioniert sehr gut bisher.“