Megathlon: Nein, die 13 war für den Megathlon wahrlich keine Unglückszahl, denn bei der 13. Auflage des Ausdauer-Fünfkampfes in und um Radolfzell waren die Wetterbedingungen nahezu ideal. So gab es bei den Männern und den Frauen neue Bestzeiten, und auch der Dauersieger bei den Teams, die „Black Forest Youngster“, blieb unter seiner Zeit vom Vorjahr. Der Vorjahresdritte, das Singener „Happy Fit-Team“, war allerdings noch über drei Minuten flotter und somit am schnellesten im Start-und Ziel-Bereich am Radolfzeller Herzenbad.
Nur 3:43:47,6 Stunden nach dem Start waren Schwimmer Max Nowosad, Radrennfahrer Klaus Steinkeller, Inline-Skater Michael Puderbach, Mountainbiker Kai Kugler und Läufer David Jansen nach insgesamt fast 110 Kilometern (1,5 km Schwimmen, 42 km Rennrad, 20 km Inline, 36 km Mountainbike und 10 km Laufen) wieder zurück im Ziel. Max Nowosad hatte sein Team mit einer offensiven Taktik schon im Schwimmen in Führung gebracht, und Skater Michael Puderbach hatte nach drei Disziplinen den Vorsprung auf den Dauersieger „Black Forest Youngster“ auf 2:26 Minuten ausgebaut. „Nach dem Mountainbiken war unser Sieg eigentlich klar, denn David Jansen hätte noch zwei Minuten schneller laufen können“, war sich Puderbach relativ früh sicher. Auch Jansen bestätigte im Ziel: „Das war entspannt, denn die Jungs haben gut vorgelegt.“ Und er schob nach: „Im nächsten Jahr verteidigen wir den Titel.“
Die Titelverteidigung ist in der Männerkonkurrenz Christoph Luginbühl schon in diesem Jahr gelungen. Zwar legte der Vorjahresdritte Leonhard Lukoschek (Heidelberg) beeindruckend vor und ging auch als Führender in die vierte Disziplin, doch beim Anstieg auf den Schienerberg musste er mit Blick auf Luginbühl feststellen: „Der ist am Berg an mir vorbeigeflogen!“ Trotz Problemen mit den Inlineskates verbesserte sich Lukoschek im Vergleich zum Vorjahr um über zwölf Minuten, doch Luginbühl reichte es aus, seine Vorjahreszeit um eine Minute zu verbessern, um mit über zwei Minuten Abstand ins Ziel zu kommen. Dabei profitierte er von seinem Vorsprung, den er sich auf dem Mountainbike erarbeitet hatte.
Erstmals in Radolfzell am Start war Lisa Maria Teichert. Schon nach dem Schwimmen lag die Heidelbergerin deutlich in Führung, und in der Folge behauptete sie sich souverän an der Spitze. Mit 4:47:56 Stunden blieb sie deutlich unter fünf Stunden und hatte im Ziel nahezu sechs Minuten Vorsprung vor der Schweizerin Eva Hürlimann. Es spricht schon für eine besondere mentale Stärke, wenn man nach fast fünf Stunden Ausdauerstrapazen resümiert: „Das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht. Im nächsten Jahr komme ich wieder. Und da ich jetzt die Strecke kenne, geht da noch was.“
Das schnellste Frauenteam waren die „Nutella Killer“, bei den Couples erwies sich der Name „Dabei is alles“ als Tarnung, denn das Ehepaar Petra und Roger Vetter aus der Schweiz dominierte hier deutlich. Doch eines fiel im Zielbereich auf: Es gab nur glückliche Gesichter, daher auch nur Gewinner, unabhängig von Zeiten und Platzierungen. Ob das nun die „Schwarzwaldmädels“, die „Laufhasen Ramsen“, „Die Muskelkater“ oder die Teams „Nur Feiglinge trainieren“ und „5 Schwoba, net bruddla, spordla!“ und vor allem natürlich die Einzelstarter waren.
Einer dieser Gewinner war auch der Singener Rainer Schacherer, der knapp unter sechs Stunden blieb und damit seinen zehnten Megathlon absolvierte. „Jeder, der ins Ziel kommt, ist ein Sieger“, bestätigte auch Veranstalter Rik Sauser, dessen Fazit überaus positiv ausfiel: „Glückliche Teilnehmer, zufriedene Organisatoren!“
Alle Ergebnisse im Internet unter:bodensee-megathlon.de