Fußball, Landesliga: Zwar heißt es im Volksmund, dass Irren menschlich sei, doch Experten leben davon, dass ihre Prognosen stimmen. Der Trainer des SC Pfullendorf, Marco Konrad, hingegen dürfte es verschmerzen, dass seine Prophezeiung in der Vorwoche, „Wir müssen davon ausgehen, dass Villingen alle Spiele gewinnt“, nicht in Erfüllung ging. Denn sein Team hat nun wieder die Möglichkeit, aus eigener Kraft Titel und Aufstieg zu erreichen. Rivale FC 08 Villingen II schaffte es innerhalb von 180 Spielminuten auf eigenem Platz nicht, ein Tor zu erzielen. Dankbar nahm man beim SCP die Nachbarschaftshilfe von F.A.L. und dem FC RW Salem an, zumal sie doch, vor allem im Fall Salem, sehr überraschend kam. Nach einem eher schwachen April könnte der Mai für den Ex-Regionalligisten doch noch zum Wonnemonat werden.

Mannschaft der Stunde ist hingegen der SC Markdorf, der noch vor wenigen Wochen auf dem steilen Weg bergab in die Abstiegszone und eine der schwächsten Rückrundenmannschaften war. Vier Siege in den letzten fünf Spielen, darunter ein Sieg im Derby bei F.A.L. sowie ein Heimsieg über die stärkste Rückrundenmannschaft, die DJK Donaueschingen, und nun zuletzt ein 4:1-Erfolg über den FC Löffingen sorgen zwar noch nicht für endgültige Sicherheit im Kampf um den Klassenerhalt. Das Polster zu den Abstiegsrängen ist aber wieder auf sieben Punkte bei drei ausstehenden Spielen angewachsen. Aber nicht nur das Punktekonto, auch das Selbstbewusstsein scheint in den letzten Spielen angewachsen.

Ein Mosaiksteinchen bei der gerade noch rechtzeitig geglückten Markdorfer Trendwende dürfte wohl Bahadir Livgökmen sein. Wenige Wochen vor der Winterpause wechselte er als Torwart des Lokal- und Abstiegsrivalen FC RW Salem auf die Trainerbank des SC Markdorf. Bei den letzten drei Spielen, durchweg SCM-Siege, stand er zudem noch im Tor und sicherte mit Glanzparaden den einen oder anderen Punkt. "Sicherlich gebe ich da ein wenig Rückhalt", so der Spielertrainer, will aber seine Rolle nicht überbewerten und betont: "Die Mannschaft kämpft, beflügelt von den jüngsten Erfolgen, im Moment vorbildlich."

Noch einen Sieg braucht der SCM, der vor einigen Wochen noch als Abstiegskandidat hoch gehandelt wurde, zum sicheren Klassenerhalt. Am kommenden Wochenende beim heimstarken FV Walbertsweiler/Rengetsweiler keine leichte Aufgabe. Eine Woche später wartet dann mit der immer selbstbewusster aufspielenden SG Dettingen-Dingelsdorf ein schwer auszurechnender Gegner, der zuletzt einige Gegner überraschen konnte. Im Zweifelsfall bliebe also noch das Saisonfinale, das Derby beim FC RW Salem, bei Livgökmens ehemaligem Team, um den letzten Schritt ans rettende Ufer zu machen. Im Extremfall ein echtes Endspiel um den Klassenerhalt.