Auch bei der neunten Auflage der seesys-Fightnight fanden die Kämpfe in einer ausverkauften Jägerkaserne statt. Das Kampfgeschehen wurde von Organisator Andreas Scherf und Werner Fehrenbach vom Budo Circle Konstanz humorvoll und professionell moderiert. Ein Teil des Eintrittsgeldes spendete der Verein an gemeinnützige Einrichtungen.
Im ersten Boxkampf traten Sebastian Götz vom Boxgymnasium Heidelberg, welches von Kampfsportlegende Tom Schneider geleitet wird, und Olgun Akbiyik von Gastgeber Budo Circle Konstanz gegeneinander an. Nach der ausgeglichenen ersten Runde verstärkte Akbiyik die Offensive, so dass Götz bis zur vierten Runde zunehmend einstecken musste und der Sieg verdient an den Kämpfer aus dem Budo Circle ging. Im zweiten Kampf, einem K1-Fight, standen sich Driton Shahsivari vom Champion Kampfkunst Konstanz und Seyhan Atalay vom Budo Circle Konstanz gegenüber. Gut gesetzte Lowkicks brachten Seyhan gleich in Runde eins mehrfach zu Fall. Nach weiteren schnell aufeinander folgenden Stürzen brach der Ringrichter zum Schutz des Kämpfers das Duell ab und entschied auf Sieg für Driton. Der nächste Kampf wurde wieder nach Boxregeln ausgetragen. Mostafa Gharibyar vom Kampfsportzentrum Schmid maß sich mit Waldemar Pauls vom Budo Circle. Mit zunehmender Rundenzahl wurde die Dominanz von Mostafa immer deutlicher, so dass die Ringrichter den Kampf eindeutig zugunsten des erfahreneren Kämpfers von Marc Schmid werteten.
Im vierten Kampf des Abends (K1) setzte sich Elia Ulkiseven vom Boxgymnasium Heidelberg gegen Pierre Piatti, der vorzeitig aufgeben musste, durch.
Nach der Pause, in der es die Tanzgruppe „Dynamite“ aus Singen im Ring krachen ließ, traten die jüngsten Kämpfer des Abends gegeneinander an. Dino Topic aus der Schweiz (16) unterlag dabei seinem drei Jahre jüngeren Kontrahenten mit 0:3. Im „Promiboxkampf“ standen sich Martin Müller vom Stadtturnverein Singen und Ali Turk vom Türkischen Sportverein Konstanz gegenüber. Gleich zu Beginn empfing Turk den Singener Turner mit einem Fäustehagel, dem dieser nichts entgegenzusetzen hatte. Nach drei weiteren Aktionen dieser Art brach der Ringrichter den Kampf ab. Im nächsten Boxkampf standen sich Enrico Lauricella vom TBC Singen und Gianni Toma vom Budo Circle gegenüber. In der Gesamtabrechnung konnte Toma den Sieg für sich verbuchen. Der letzte Fight vor den zwei Titelkämpfen, ein K1-Kampf zwischen Christian Gerber vom Kampfsportzentrum Schmidt und Marvin Hell (Heidelberg), brachte die Halle zum Toben. Nach einem harten Schlagabtausch holte sich Gerber den Sieg.
Im ersten internationalen Titelkampf ging es für Chico Kwasi aus den Niederlanden und Daniel Köhler um den Titel in der Profi IDM A Klasse K1. Der Kampf war hart, aber relativ ausgeglichen. Am Ende gewann der Niederländer knapp, aber verdient und nahm den Siegergürtel jubelnd in Empfang.
Der letzte Kampf des Abends war gleichzeitig Vincent Foschianis letzter Kampf in der Pro AM. Zukünftig wird er nur noch als Profi im Ring stehen. Der Konstanzer wollte seinen Titel gegen Bahtiyar Iskender aus der Türkei verteidigen. Foschiani begann den Kampf locker, brachte Iskender auch nach einem Kick kurz zu Fall. In Runde zwei wurde Foschiani stärker und landete einige gute Kicks und Treffer. Doch Iskender bewies hervorragende Nehmerqualitäten, wirkte stellenweise unbeeindruckt von Foschianis harten Schlägen und Kicks. Immer wieder packte Foschiani das Bein des Gegners nach einem Kick und landete dann wichtige Treffer aus dieser Position heraus. Beide warfen alles in die letzte Runde, kämpften fair und hart. Immer wieder setzten beide entsprechend den Regeln das Knie ein. Nach dem Ende der fünften Runde verkündete der Ringrichter nach einer Kunstpause: „Alter und neuer Weltmeister ist Vincent Foschiani.“
Nach dem Kampf ist vor dem Kampf:
2017 feiert die seesys Fightnight zehnjähriges Jubiläum. Man darf gespannt sein, was sich das Organisationsteam um Budo-Circle-Vorstand Andreas Scherf und Stefan Roth dafür einfallen lassen wird. Eines ist sicher: Es wird wieder ein Abend mit grandioser Stimmung, talentierten Kämpfern und begeisterten Zuschauern werden. Wer seinen Teil dazu beitragen will und Interesse am „Promiboxen“ hat, kann sich ab sofort unter info@budo-circle.de melden. (sro)