Fußball-Landesliga: Mit der DJK Donaueschingen hat die Landesliga in der Saison 18/19 einen würdigen Meister gefunden. Allerdings scheiterte der Vize-Meister FC 08 Villingen II in der Aufstiegsrunde, sodass lediglich die DJK den Sprung in die Verbandsliga geschafft hat, während die Oberligareserve aus Villingen nun wohl einen weiteren Versuch unternehmen wird, in das südbadischen Oberhaus einzuziehen. Dies will allerdings auch der FC Bad Dürrheim, sodass man ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Nachbarn erwarten darf. Aber auch die SpVgg F.A.L., die erfolgreichste Landesligamannschaft des Kalenderjahres 2019, zählt zum Kreis der Titelanwärter.

SV Denkingen

Das Überraschungsteam war zuletzt allerdings der SV Denkingen. Während der SVD früher zumeist bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern musste, beendete die Elf von Trainer Helmut Wunderlich die Saison auf dem vierten Rang. Nun hat der ehemalige SCP-Stürmer Patrick Fähnrich das Amt auf der SVD-Trainerbank übernommen. Der 29-Jährige bremst etwas die Erwartungen: „Aufgrund der letztjährigen Platzierung ließe sich vermuten, dass wir einen Platz im vorderen Drittel anpeilen. Aus meiner Sicht ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld realistisch.“ Doch zunächst gelte es, wieder bei Null anzufangen und Punkte zu sammeln, um eine weitere Saison ohne Sorgen bestreiten zu können. Wie aber soll der Stil des jungen Trainers aussehen? „Uns soll ein hohes Maß an Aktivität auszeichnen, gepaart mit einer guten Balance aus offensiver Kreativität und defensiver Stabilität“, sagt Fähnrich. Im Pokal scheint das mit der Balance ja schon geklappt zu haben: Gegen Bräunlingen zog der SVD mit einem 5:0-Sieg in die nächste Runde ein.

SpVgg F.A.L.

Von der Favoritenrolle will F.A.L.-Trainer Joachim Ruddies nichts wissen: „Ich glaube nicht, dass wir zu den Titelanwärtern zählen. Die Rückrunde war zwar gut, aber in dieser Saison wird die Liga noch stärker und ausgeglichener.“ Allerdings blieb sein Kader im Wesentlichen beisammen, sodass Ruddies die mannschaftliche Geschlossenheit als Trumpfkarte sieht. Verzichten muss er zunächst auf Niklas Blank, der am Rückrundenerfolg mit zwölf Toren großen Anteil hatte, wegen eines Studienaufenthaltes in den USA und auf Johannes Reichle wegen einer Langzeitverletzung. Im Pokal gelangen zum Pflichtspielauftakt gleich acht Treffer, doch der Gastgeber beim Saisonauftakt, der FC Furtwangen, ist schwer einzuschätzen.

Das könnte Sie auch interessieren

SG Dettingen-Dingelsdorf

Unruhe gab es in der Rückrunde bei der SG Dettingen-Dingelsdorf. Allerdings löste diese der FC 08 Villingen mit einer kühnen Interpretation der Stammspielerregelung aus. Im Team blieb man ruhig, das kuriose Urteil zu Gunsten der Oberligareserve löste eine Trotzreaktion aus, sodass der Klassenerhalt wieder einmal vorzeitig gefeiert werden durfte. Positiv: Mit nur einer Gelb-Roten und zwei Roten Karten beendete die SG die Saison als fairste Landesligamannschaft. Für diese Runde gibt Trainer Alex May aus: „Wir wollen so schnell wie möglich die 45 Punkte erreichen, wohlwissend, dass in dieser Saison die Liga unglaublich stark und ausgeglichen ist.“ Dynamik und das Kollektiv sollen die Trümpfe sein: „Wir möchten offensiven Tempofußball spielen. Zudem ist die Kameradschaft im Team einmalig. Der Wille, erfolgreich die Spiele zu bestreiten, wird von allen Spielern optimal verfolgt“, sagt May.

FC Überlingen

Der FC Überlingen legte in der letzten Runde einen famosen Start hin und stand bis zum zwölften Spieltag auf Rang zwei. Doch wenige Spieltage vor dem Saisonende fand sich die Elf von Trainer Florian Stemmer auf Rang 14 wieder. Rechtzeitig gelang die Wende, konnte das Potenzial wieder abgerufen werden, die Nerven blieben geschont. Für die Saison 19/20 hofft Stemmer: „Ich denke, dass wir jedes Jahr einen Schritt nach vorne gemacht haben, und das werden wir dieses Jahr auch.“ Dazu setzt er auf den erfahrenen Kern des Teams um Torjäger und Co-Trainer Mark Kuczkowski und junge Spieler, teilweise aus dem eigenen Nachwuchs. „Die Mischung macht‘s!“, hofft Stemmer.

FC Singen 04

„Wir sind ein ganz normaler, durchschnittlicher Landesligaverein mit Stärken und Schwächen“, möchte Wolfgang Stolpa, Trainer des FC Singen 04, die stets hohen Erwartungen im Umfeld dämpfen. Doch der FC Singen 04 ist eben nicht irgendein Club, sondern ein Verein, der im Hegau Emotionen weckt, der in der Vergangenheit die deutsche Amateurmeisterschaft und einen Erfolg in der ersten DFB-Pokalrunde feiern durfte, der zwischen Ober- und Bezirksliga pendelte. Doch kurzfristig möchte Stolpa, der elf neue Spieler integrieren muss, seinem Team vor allem Stabilität vermitteln. Dazu baut er auf den Kern der neun verbliebenen Spieler und hofft, dass sein Team damit schon einen Schritt weiter ist als im Vorjahr. Mittelfristig aber will man den Landesligadurchschnitt wieder verlassen. „Irgendwann in der Zukunft wollen wir wieder erfolgreicher sein als zuletzt“, so der FCS-Coach.

FV Walbertsweiler-Rengetsweiler

Die Saison 16/17 beendete FV Walbertsweiler als Sechster, ein Jahr später gelang gar der dritte Rang im Schlussklassement, nicht zuletzt auf Grund einer ausgeprägten Heimstärke. Es schien, als hätte sich der FV etabliert, sich in der oberen Hälfte festgespielt. Doch in der vergangenen Runde lief es nicht mehr rund, lange musste gar um den Klassenerhalt gezittert werden. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Kaderplanung, wie der neue FV-Trainer Daniel Schwager weiß: „ Unser Kader ist mit Sicherheit etwas zu dünn. Es darf eigentlich nicht viel passieren. Trotz größter Anstrengungen in der Sommerpause konnten wir kaum personell aufrüsten.“ Daher ist für ihn auch klar: „Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt!“ Und was kann seine Elf zum Gelingen in die Waagschale werfen? „Der Teamgedanke steht bei uns an oberster Stelle. Wir können nur bestehen, wenn alle an einem Strang ziehen!“, so der Trainer, doch er legt zuversichtlich nach: „Bisher ist das absolut der Fall!“

SC Gottmadingen-Bietingen

Vor 22 Jahren stieg der SC Gottmadingen/Bietingen als Landesligameister in die Verbandsliga auf, die Fusion schien ein Erfolgsmodell. Dann aber kam der Absturz bis in die Kreisliga A. Nach einer souveränen Bezirksligameisterschaft kehrt „Go-Bi“ nun aber wieder in die Landesliga zurück und das im Wesentlichen mit Akteuren, die auch schon in der SC-Jugend kickten. Manchmal braucht ein Erfolgsmodell eben auch einen längeren Atem! Und der soll noch weiter anhalten, wenn es nach Trainer Michael Hoffmeister geht: „Wir wollen unsere junge Mannschaft an die höhere Liga heranführen und uns von Spiel zu Spiel weiter entwickeln, sodass wir mit Abstieg nichts zu tun haben.“ Mit der Vorbereitung und den Testspielen ist Hoffmeister zufrieden, im Pokal konnte man mit einem 3:1-Sieg beim Mitaufsteiger Gutmadingen ein kleines Zeichen setzen. Zum Saisonauftakt geht es allerdings zum SV Denkingen, einem etablierten Landesligisten. Doch nicht nur beim Gastspiel in Linzgau hofft Hoffmeister neben der Aufstiegseuphorie auf Spielfreude und Teamgeist beim Rückkehrer.

Hegauer FV

Der Hegauer FV setzte sich in der Aufstiegsrunde durch und kehrt somit nach zwei Jahren in die Landesliga zurück. Und daher ist für HFV-Trainer Ronny Warnick die Zielsetzung eindeutig: „Für uns ist der Klassenerhalt das ganz klare Ziel und das wollen wir mit fußballerischen Lösungen und einem guten Offensivspiel erreichen!“ Allerdings stehen ihm mit Patrick Raatz (Karriereende) und Danny Winterhalder (zum SV Mühlhausen) zwei Leistungsträger nicht mehr zur Verfügung. Dennoch erwartet er, dass durch Neuzugänge und Spieler aus dem eigenen Nachwuchs die Breite des Kaders stimmt, auch wenn es – wie bei fast allen Clubs – in der Vorbereitung urlaubsbedingt Engpässe gab. Die Tatsache, dass der Rückkehrer in seiner jetzigen Konstellation ein eher unbeschriebenes Blatt ist, sieht der HFV-Coach als Vorteil: „Ich denke, dass wir für die anderen Mannschaften schwer auszurechnen sind, da einige Spieler auf mehreren Positionen einsetzbar sind.“

VfR Stockach

Schon früh war der Aufsteiger VfR Stockach in der letzten Runde alle Sorgen um den Klassenerhalt los, denn in den letzten zehn Spieltagen rangierte der VfR stets auf einem einstelligen Tabellenplatz. Ist der Traditionsclub vom Osterholz daher schon reif für mehr? „Als primäres Ziel gilt es, eine Kontinuität in die Mannschaft zu bekommen. Durch den vollzogenen Umbruch muss sich die Mannschaft erst neu finden!“, fasst der neue Mann auf der Stockacher Trainerbank, Daniel Wieser, den aktuellen Stand nach einer durchwachsenen Vorbereitung zusammen, denn er musste sechs Abgänge durch sechs Neuzugänge ersetzen. In der neuen Runde erhofft er sich von seinem Team mehr Kontinuität und ein variableres Spiel. Doch auch in Sachen Disziplin gibt es Handlungsbedarf, denn in den letzten drei Spielzeiten mussten jeweils sieben VfR-Spieler vorzeitig mit Rot oder Gelb-Rot vom Platz – sicherlich eine Schwächung auf dem Feld, aber auch für das Image, wenn man das Schlusslicht der Fairplay-Tabelle ist.

Die Meistertipps der Bodensee-Trainer