Fußball-Landesliga: FC Überlingen – FC Furtwangen (Samstag, 15.30 Uhr). – „Die Mannschaft war überrascht und betroffen!“, schildert der Vorsitzende des FC Überlingen, Günter Hornstein, die Reaktionen auf den Rücktritt von Trainer Florian Stemmer nach der 1:5-Niederlage beim FC Singen 04. Auch er selbst war darauf nicht vorbereitet: „Natürlich waren wir, die Vorstandschaft und der Trainer, enttäuscht über den bisherigen sportlichen Verlauf der Saison. Aber es gab keine Signale für den Rücktritt!“
Gute Zeit mit Stemmer
Zu Beginn des Jahres 2016 kam Stemmer zum FC Überlingen, konnte aber damals den Abstieg aus der Landesliga nicht verhindern. Doch postwendend gelang mit ihm die Rückkehr, und seither schien es beim FC Überlingen stetig aufwärts zu gehen. Und daran hatte Stemmer, der sehr harmonisch mit dem Team zusammengearbeitet hat, gehörigen Anteil. „Das Kameradschaftliche war sicherlich seine ganz große Stärke“, hebt auch Hornstein hervor.
Doppelfunktion für Kuczkowski
Nun aber steht der bisherige Torjäger Marc Kuczkowski in der Pflicht, denn für die Übergangszeit, bis ein neuer Coach gefunden wird, soll der Regionalliga erfahrene Offensivspieler, der bisher schon als Co-Trainer agierte, die Mannschaft coachen. Und da man auf ihn als Torjäger nicht verzichten kann, soll er die Doppelfunktion des Spielertrainers ausüben – eine Rolle, die er eigentlich nicht so wahrnehmen wollte.
Verein sucht Nachfolger
„Das wird nur übergangsweise so sein, bis wir einen neuen Trainer gefunden haben. Wir hatten schon einmal ein Gespräch mit Marc, und er sieht seine Zukunft als Trainer, nicht als Spielertrainer“, plant Hornstein nicht langfristig mit der aktuellen Lösung. Bisher stand der Torjäger als erfahrener Leistungsträger in der Verantwortung, nun, als Spielertrainer, wächst diese weiter an. „Es ist sicher, dass nun die Verantwortung und damit auch die Belastung für ihn größer geworden ist“, bestätigt Hornstein, betont aber, dass bereits erste Gespräche über die Stemmer-Nachfolge laufen, man aber ohne Zeitdruck agiere.
Hornstein hofft auf Trotzreaktion
Und wie wirkt sich der Trainerrücktritt auf das anstehende Spiel gegen den FC Furtwangen aus? „Ich hoffe da schon auf eine Trotzreaktion!“, erwartet Hornstein und ergänzt: „Florian Stemmer hat der Mannschaft auch mit auf den Weg gegeben, dass sie jetzt in der Verantwortung steht!“
Parallelen zu Christian Jeske
Interessantes am Rande: Am vergangenen Freitag, bei der Überlinger 1:5-Niederlage in Singen, kreuzten sich die Wege von Christian Jeske und Marc Kuczkowski wieder einmal. Beide sammelten gemeinsam beim SC Pfullendorf Regionalligaerfahrung und spielten zusammen beim 1.FC Rielasingen-Arlen in der Verbandsliga. Sie lernten dabei Trainer wie Helgi Kolvidsson oder Kristijan Djordjevic kennen, konnten sich hier und da was abschauen. Seit zwei Wochen ist Christian Jeske Spielertrainer in Singen, Marc Kuczkowski nun in Überlingen.
Die weiteren Spiele in der Landesliga
SC Gottmadingen-Biet. – FC Schonach (Samstag, 15.30 Uhr): Nach schwachem Start haben sich die Hochschwarzwälder stabilisiert. Aber auch der Aufsteiger aus dem Hegau bekam zuletzt mit dem 5:2-Sieg in Dettingen Rückenwind, sodass diese Partie völlig offen erscheint.
FC Bad Dürrheim – SG Dettingen-Dingelsdorf (Samstag, 15.30 Uhr): Nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat sich zuletzt die SG. Doch da sich die bisherige Saisonbilanz dennoch sehen lassen kann, fährt die Elf von Trainer Alex May eher unbeschwert in die Kurstadt. Denn der heimische FC, der vor der Saison zu den Favoriten gezählt wurde, muss gewinnen, um nicht zu weit hinter Villingen zurückzufallen.
Hegauer FV – FC 08 Villingen II (Samstag, 15.30 Uhr): Einen herben Rückschlag gab es für den Hegauer FV zuletzt in Gutmadingen. Und nun kommt der Tabellenführer. Doch der SV Denkingen hat gezeigt, dass man auch als Außenseiter gegen die Oberligareserve punkten kann.
VfR Stockach – FC Gutmadingen (Samstag, 16 Uhr): Der deutliche 4:1-Sieg des Aufsteigers zuletzt gegen den bisher recht erfolgreichen Hegauer FV dürfte Warnung genug sein für den VfR Stockach, den Gegner von der Donau nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
FV Walbertsweiler/Reng. – FC Löffingen (Samstag, 16 Uhr): Zuletzt zwei Siege, nur eine Niederlage in den letzten fünf Spielen – der FV WaRe stabilisiert sich. Doch noch ist alles eng beieinander, auf die Abstiegsränge beträgt der Abstand nur ein Pünktchen, sodass weitere Zähler dringend benötigt werden.
SpVgg F.A.L. – FC Neustadt (Sonntag, 15 Uhr): Aktuell scheint die SpVgg F.A.L. das einzige Team, das dem Tabellenführer aus Villingen auf den Fersen bleiben kann. Damit dies so bleibt, sollte das Heimspiel gegen den FC Neustadt gewonnen werden.
SV Denkingen – FC Singen 04 (Sonntag, 15 Uhr): Dass der SV Denkingen keine Angst vor großen Namen hat, zeigte er zuletzt beim 0:0 in Villingen. Nun, mit Heimvorteil gegen den angeschlagenen FC Singen 04, rechnen sich die Linzgauer wieder etwas aus. Allerdings: Zuletzt zeigte der FC Singen 04 beim 5:1 über Überlingen ein anderes Gesicht. (jr)