Fußball-Landesliga: Am zehnten Spieltag gelang keinem aus dem Spitzentrio Villingen, Frickingen und Bad Dürrheim ein Sieg. Verrückt ist die Tabelle in der zweiten Hälfte. Die auf Rang acht platzierten Schonacher haben nur drei Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Neustadt.

Marcel Yahyaijan, Trainer des FC 08 Villingen II, erinnerte seine Spieler vor dem Heimspiel gegen den SV Denkingen, dass die Denkinger vergangene Saison der einzige Gegner waren, gegen den die Nullachter keine positive Bilanz hatten. Es half nichts. Der erneute Vergleich endete am Samstag ohne Tore. Von einem Angstgegner will Yahyaijan aber nicht sprechen. „Es ist eher Zufall, dass wir erneut nicht gewonnen haben. Wir haben weitgehend guten Fußball gespielt und in den letzten 15 Spielminuten Angriff auf Angriff gefahren. Irgendwie war immer ein Fuß eines Abwehrspielers dazwischen oder der Torhüter war zur Stelle. Wichtig war für mich aus, dass sich meine Elf über 90 Minuten an den vorgegebenen Plan gehalten hat.“ Villingen hat es immerhin geschafft, die ersten zehn Saisonspiele ungeschlagen zu bleiben.

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Für ein dickes Ausrufezeichen sorgte der FC Furtwangen mit dem 3:0-Erfolg gegen Bad Dürrheim. „Wir haben eine super Mannschaftsleistung gezeigt und dabei die demoralisierenden Bedingungen mit Regen und Wind auch deutlich besser angenommen“, resümiert Trainer Mustafa Gürbüz. Seinet Elf gelang die erhoffte schnelle Führung, die Stefan Disch erzielte und wenig später verdoppelte. „Wir haben kaum Chancen des Gegners zugelassen“, lobt Gürbüz seine Mannschaft, um schließlich doch vier Spieler herauszuheben. „Stefan Disch agierte sehr mutig. Jens Fichter hat einmal mehr seine große Qualität nachgewiesen. Vor Ali Günes muss ich den Hut ziehen, wie er sich mit 40 Jahren in den Dienst der Mannschaft stellt, ist bewundernswert. Zusammen mit Lukas Schmitz hat er hinten nichts anbrennen lassen.“ Zudem glaubt Gürbüz, dass die Bad Dürrheimer seine Elf „wohl etwas unterschätzt“ hatten.

Eine Unterschätzung des Gegners macht Enrique Blanco, Trainer des FC Bad Dürrheim, nicht für die Niederlage aus. „Wir sind nie so richtig in das Spiel gekommen. Wir haben uns zu wenig bewegt und mehr Standfußball gespielt.“ Kein Spieler, auch nicht die erfahrenen, hätten der Partie den Stempel der Kurstädter aufdrücken können. Für Blanco ist die Niederlage kein Beinbruch, „wenn wir die richtigen Lehren daraus ziehen“. Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass seine Elf alle ausstehenden 21 Spiele gewinnt. „Wir müssen das Ergebnis so akzeptieren. Für die Entwicklung der Mannschaft kann die Niederlage sogar hilfreich sein.“

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Bereits am Freitagabend erkämpfte sich der FC Schonach ein wertvolles 2:2 gegen den Tabellenzweiten Spvgg. F.A.L., wobei die Elf von Trainer Alex Fischinger schon nach zehn Sekunden führte. „F.A.L. war bisher der stärkste Gegner in dieser Saison. Ich kann mit dem Zähler gut leben“, sagte Fischinger, der erneut personelle Verluste zu verkraften hat. Robin Burger fiel nach einem Arbeitsunfall aus und Tino Weiß musste nach einem Cut am Auge in die Klinik. Einmal mehr wuchs das Lazarett. Umso wichtiger ist der Teilerfolg. „Fällt zwischenzeitlich das 1:3, kommen wir wohl nicht mehr zurück. Ich bin dann ins Risiko gegangenen und habe Gildas Asongwe für eine Viertelstunde eingewechselt. Allein schon mit seiner Präsenz wurde unser Spiel schwer ausrechenbar“, so Fischinger. Keine Sorgen hat der Coach auf der Torhüterposition, wo ihm drei ganz starke Schlussmänner zur Verfügung stehen. „Es ist an der Zeit, einmal unseren Torwarttrainer Daniel Schneider herauszuheben. Er versteht es perfekt, mir drei Torhüter anzubieten, von denen ich alle bringen kann. Zudem ist die Stimmung bei diesem Trio gut, wie ich es selten erlebt habe.“

Im fünften Heimspiel setzte es für den FC Löffingen bereits die vierte Niederlage. Diesmal ein 0:2 gegen Stockach. „Wir haben viel investiert und kein schlechtes Spiel gezeigt. Wir müssen aber anerkennen, dass Stockach ein starker Gegner war. Mit voller Kapelle wäre etwas machbar gewesen“, sagt Löffingens Trainer Uli Bärmann. Er musste aufgrund der personellen Nöte mit Kevin Hoheisel und Nico Klein zwei Spieler einsetzen, die unter der Woche krank waren. Simon Weißenberger gab nach nur einer Trainingseinheit ein halbstündiges Comeback und sorgte mit einem Aluminiumtreffer auch gleich für Hoffnung. „Mit Simon wurde unser Spiel strukturierter. Auch deshalb hätte ich uns gern in Bestbesetzung gegen diesen Gegner gesehen“, so Bärmann.

Nach vier Spielen und nur einem Punkt gelang dem FC Gutmadingen mit dem 4:1-Erfolg gegen Hegau der erhoffte Aufwärtstrend. „Ich bin mit unserer Umsetzung der taktischen Einstellung sehr zufrieden. Auch die Spieler, die von der Bank kamen, haben es gut gelöst. Kämpferisch haben wir ebenfalls die Tugenden abgerufen, die wir in der Liga brauchen“, sagt Trainer Steffen Breinlinger, der schon vor der Partie und nach dem 1:1 in Denkingen ein gutes Gefühl hatte, dass die Elf nun wieder den Vorwärtsgang findet. Gutmadingen befreite sich so von einem Abstiegsplatz, auch wenn die Partie nur der erste Schritt gewesen sein kann. Das Manko hat der Trainer jedoch auch erkannt. „An unserer Effektivität gilt es noch zu arbeiten. Wir hätten, wie in den Partien zuvor, auch gegen Hegau mehr Tore erzielen können, ja sogar müssen.“

Durch die 1:2-Heimpleite gegen Walbertsweiler stürzte der FC Neustadt von Rang zwölf auf Platz 16 ab und ist neuer Inhaber der roten Laterne. „Spielverlauf und Ergebnis passen nicht zusammen. Wir haben in den zweiten 45 Minuten auf ein Tor gespielt, treffen aber nur Aluminium. So drückend überlegen habe ich selten eine Mannschaft gesehen. Unsere Chancenverwertung war frustrierend“, analysiert Trainer Zeljko Cosic. Magere elf Tore haben die Neustädter bisher erzielt. Cosic kündigt an: „Wenn sich diesbezüglich bis zur Winterpause nichts ändert, werden wir auf dem Transfermarkt aktiv. Ich habe in meinem Netzwerk Stürmer, die sofort helfen würden.“

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