Ein neues Kapitel wurde im Gasthaus „Zum Ochsen“ in Vöhrenbach aufgeschlagen: Maria Magdalena Winker übernahm nun den Betrieb der Gastwirtschaft von ihrem Vater Klaus Ketterer. Dieser Wechsel ist allerdings kein Einschnitt, denn bereits seit fünf Jahren ist Maria Magdalena Winker im „Ochsen“ mit von der Partie. In der Zeit wurde dann dieser Führungswechsel in aller Ruhe vorbereitet. Und auch nach diesem Wechsel werden Klaus und Rita Ketterer weiterhin im Gasthof aktiv sein.

Maria Magdalena Ketterer absolvierte nach ihrem Abitur am Furtwanger OHG ein duales Studium „International Business“ bei der Firma Grässlin in St. Georgen und an der dualen Hochschule Schwenningen. Nach ihrem Studium war sie noch einige Zeit weiter bei Grässlin tätig und dann zwei Jahre bei Identa Ausweissysteme in Schwenningen.

2017 erfolgte eine Neuorientierung. Nachdem sie auch früher schon immer wieder eine Karriere in Gastronomie und Hotel im Blick hatte, kam nun die endgültige Entscheidung, dass sie nach Hause zurück in den „Ochsen“ kommt. Im gleichen Jahr heiratete sie Stephan Winker, das Paar hat inzwischen zwei Kinder. Auch ihr Mann orientierte sich inzwischen um und hat seine Tätigkeit als Produktmanager deutlich reduziert und ist nun vor allem für Familie und Betrieb da.

Der Zeitpunkt, wenn Ochsen-Wirt Klaus Ketterer das Rentenalter erreicht, war schon lange als richtiger Moment für die Betriebsübergabe geplant. Das Gasthaus „Ochsen“ ist im Hotelbereich derzeit sehr gut ausgelastet. Im vergangenen Jahr verzeichnete man trotz der Einschränkungen eine Auslastung von mehr als 70 Prozent mit rund 9000 Übernachtungen mit Gästen aus 50 verschiedenen Nationen. Daher wird dieser Bereich wie auch schon in den Jahren zuvor immer weiter modernisiert. In den vergangenen Jahren gemeinsam von Klaus Ketterer und Tochter.

Ganz wesentlich war hier ein neues Gästehaus in direkter Nachbarschaft mit sieben modernen Gästezimmern. Das Ganze war daher eine fließende Übergabe. Klaus Ketterer freut sich jetzt, auch einmal etwas Verantwortung abgeben zu können. Die Arbeit gibt er aber nicht ganz auf. Er sorgt vor allem auch weiterhin für das leibliche Wohl der Gäste als Küchenchef. Für Maria Magdalena Winker ist dabei eine regionale und saisonale Küche von großer Bedeutung.

Die neue Wirtin legt aber nicht nur Wert auf den Hotelbetrieb. Auch die Gastwirtschaft ist für sie wichtig, beziehungsweise der Gast aus Vöhrenbach, der regelmäßig auf ein Bier in den „Ochsen“ kommt. Daher sind auch weiterhin alle Gäste aus Vöhrenbach und Umgebung herzlich willkommen.

Besonders nachgefragt ist der „Ochsen“ immer noch für Familienfeiern von der Taufe über Geburtstag und Hochzeit bis zum Familientreffen. Genauso willkommen sind die verschiedenen Vereine für Veranstaltung oder Versammlungen. Und so geht es im „Ochsen“ kontinuierlich und im gleichen Sinne weiter wie bisher. (hei)

Fünf Generationen
Das „Gasthaus zum Ochsen“ ist nun mit Maria Magdalena Winker, geborene Ketterer, in fünfter Generation im Besitz der Familie. Das Gebäude in der Vöhrenbacher Ortsmitte. Bereits am 28. Februar 1244, zeitgleich mit der Stadt Vöhrenbach, wurde der Gasthof von den Grafen zu Freiburg gegründet. 1875 kaufte Ludwig Ketterer den Gasthof „Ochsen“. Er betrieb in dem Gebäude eine Orchestrion-Fabrik, die sogar für einige Jahre in Frankfurt eine Zweigniederlassung hatte. Nach seinem Tod 1900 übernahm Otto Ketterer den Orchestrion-Bau. Ab 1922 wurde der „Ochsen“ wieder zur Gastwirtschaft. Nachfolger von Otto Ketterer war Werner Ketterer, dem seine Frau Agathe Ketterer folgte. 2002 übernahm in vierter Generation Klaus Ketterer den Betrieb und übergab ihn nun – fast 100 Jahre nach der Wiedereröffnung als Gasthaus, an Tochter Maria Magdalena Winker.

