50 Tonnen müssen genau an ihren Platz: Der neue Radweg zwischen Rietheim und Marbach braucht noch eine Brücke. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Das Heikle an dem Einbau war, dass über dem Brückenverlauf Hochspannungsleitungen mit 110 Kilovolt (kV) und 380 kV verlaufen. „Es waren viele Koordinationsmaßnahmen erforderlich, die im Hintergrund gelaufen sind, die auf dem Baustellengeschehen nicht erkennbar waren“, sagt Markus Willmann, zuständiger Bauleiter vom Landratsamt.

Man hätte nur den Termin am Samstag gehabt, weil der Energieversorger TransnetBW an einer Trafostation Wartungsarbeiten geplant hat und die 380-kV-Leitung abgeschaltet werden konnte. „Die Terminabsprachen mit allen Beteiligte liefen schon seit Januar diesen Jahres“, so Willmann.

Für die Arbeiten musste die Straße gesperrt werden: Zwei Kranwagen, der eine mit 240 Tonnen, der andere mit 250 Tonnen, positionierten sich am Freitag zusammen mit drei Sattelzügen, beladen mit dem Ballast für die Kranwagen, im Bereich des Gasthauses Wiesengrund. Ein weiterer Tieflader rückte an, auf den am Freitagmittag die Radwegbrücke im Bereich des späteren Einhubs aufgeladen wurde.

Kranwagen und Sattelzüge fahren vor, um den Einbau der neuen Radwegbrücke zwischen Rietheim und Marbach vorzubereiten.
Kranwagen und Sattelzüge fahren vor, um den Einbau der neuen Radwegbrücke zwischen Rietheim und Marbach vorzubereiten. | Bild: Roland Dürrhammer

Die Brücke wurde auf einem Privatgelände in der Nähe vorgefertigt. „Die Brücke ist jetzt 28 Tage alt und hat somit die Druckfestigkeit nach DIN erreicht“, sagt Thomas Rapp, Bauleiter der Firma Störk, die die Brücke und die Widerlager gefertigt hat.

Samstag 8.00 Uhr

Die Energieversorger TransnetBW (380 KV) und die ED Netze GmbH (110 KV) schalten die Stromkreise ab. Drei Techniker steigen zu den Stromleitungen eines 46 Meter hohen Hochspannungsmasten auf. „Erst wird die Spannungsfreiheit geprüft, dann werden die Stromleitungen geerdet und anschließend die Baufirmen eingewiesen“, erklärt Walter Seeger von TransnetBW den Ablauf.

Die Techniker der TransetBW steigen auf den Hochspannungsmasten, um die Abschaltung zu überprüfen und die Stromleitungen zu erden.
Die Techniker der TransetBW steigen auf den Hochspannungsmasten, um die Abschaltung zu überprüfen und die Stromleitungen zu erden. | Bild: Roland Dürrhammer

Samstag 10.15 Uhr

Die Tragseile der Kranwagen sind an der Brücke befestigt und im Tandemhub heben die Kranführer das Fertigteil vom Tieflader hoch und schwenken dieses in Richtung Widerlager.

Einbau Radwegbrücke Video: Roland Dürrhammer

Samstag 10.30 Uhr

Die Radwegbrücke sitzt exakt auf den Widerlagern.

Einbau Radwegbrücke Video: Roland Dürrhammer

Alle Beteiligten zeigten sich erleichtert, denn das Fertigteil passt zentimetergenau und es gibt Beifall für die beiden Kranführer. „Das war höchste Präzisionsarbeit, die die Kranführer geleistet haben“, lobt Rapp.

Jetzt ist die Brücke an ihrem Platz.
Jetzt ist die Brücke an ihrem Platz. | Bild: Roland Dürrhammer

Wann wird die Straßensperrung aufgehoben?

Am Montag 5. Juni spätnachmittags, wenn der Ballast von den Kranwagen abgebaut ist und diese wieder abgerückt sind, soll die Vollsperrung der Kreisstraße 5734 wieder aufgehoben werden.

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