Dominik Zahorka

Bernhard Hesse wundert sich: „Linksabbiegen ist möglich, Rechtsabbieger müssen hier aber warten und der Verkehr staut sich.“

Der Architekt im Ruhestand, der ursprünglich aus Südbrandenburg kommt, steht in Schwenningen. Dort, wo der Brandenburger Ring auf die Spittelstraße trifft. Und er ärgert sich über die Verkehrsführung im Landkreis: „Wäre an der Ampel ein grüner Pfeil, könnten die Fahrzeuge auch nach Rechts abbiegen. Die Straßenverkehrsordnung bietet diese Möglichkeit ausdrücklich.“

Bernhard Hesse stammt aus der Nähe von Berlin. In Städten wie Leipzig und München beobachtet er seit Jahren, wie gut ...
Bernhard Hesse stammt aus der Nähe von Berlin. In Städten wie Leipzig und München beobachtet er seit Jahren, wie gut Rechtsabbiegerpfeile im Straßenverkehr funktionieren. Er möchte dem Schwarzwald-Baar-Kreis einen Denkanstoß geben und etwas Gutes für die Umwelt tun. | Bild: Dominik Zahorka

Die Kreuzung Brandenburger Ring, Ecke Deutenbergring sei in Schwenningen ein Musterbeispiel für Verkehrsbehinderungen durch fehlende Rechtsabbiegerpfeile, jedoch bei Weitem nicht das Einzige.

In anderen deutschen Regionen sei der grüne Pfeil längst breitflächig eingeführt. „Ob nun Leipzig, Berlin oder München, überall funktioniert das Modell einwandfrei und hilft entscheidend mit, die Umwelt zu schonen und Benzin zu sparen“, ist sich Hesse sicher.

Das Modell stammt aus der DDR

Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen auf jeden Cent achten müssten, könne man sich nicht erlauben, hier weiter untätig zu bleiben. „Das Modell stammt noch aus der DDR und wurde nach der Wende auch in vielen Westdeutschen Städten eingeführt“, erklärt Hesse.

In manchen Regionen hätte man aber leider einfach nicht reagiert, so wie im Schwarzwald-Baar-Kreis. „Meiner Meinung nach müsste jede Kreuzung untersucht und gegebenenfalls mit einem Rechtsabbiegerpfeil ausgestattet werden. Das wäre mein Anliegen an das Verkehrsamt in unserem Landkreis“, sagt Bernhard Hesse.

Großer Nutzen für Autofahrer und die Umwelt

Er würde sich zu der Umgestaltung der Straßenkreuzungen auch eine Aufklärungskampagne, vor allem auch für ältere Bürgerinnen und Bürger wünschen: „Viele, gerade ältere Menschen müssten natürlich informiert und aufgeklärt werden, damit mit dem neuen System keine Fehler im Straßenverkehr passieren.“ Sobald sich das System aber etabliert habe, sei der Nutzen für Autofahrer und Umwelt riesig, da ist sich Bernhard Hesse sicher.

Zwar gibt es in der Region einige wenige Ausnahmen wie in Villinger „An der Schelmengaß“ und die Wieselsbergstraße, wo Kreuzungen mit Rechtsabbiegerpfeilen ausgestattet wurden, das System macht aber nur Sinn, wenn es auch flächendeckend eingesetzt wird.

Und die Reaktion der Stadt?

Leider war es nicht möglich, bis Redaktionsschluss ein offizielles Statement von der Stadt Villingen-Schwenningen über Menge und Verteilung der bereits installierten Rechtsabbiegerpfeile in der Doppelstadt zu erhalten. Einzig die Information, dass anscheinend bisher kein Ausbau des Pfeilsystems geplant sei, konnten wir erhalten.