Auch wenn die Wettersituation aktuell anderes vermuten lässt, so wappnet sich die Feuerwehr Villingen-Schwenningen für die potenzielle Waldbrandgefahr in den trockenen Sommermonaten.
Dabei wurde neben der logistischen Bewältigung auch neues, speziell für Wald- und Flächenbrände geeignetes Löschmaterial eingesetzt.

„Wir haben spezielle Löschrucksäcke mit Wasser und Handpumpe, mit denen kleinere Brände direkt ausgelöscht werden können. Und spezielle Rucksäcke mit Schlauchmaterial mit dünnem Durchmesser, ähnlich wie ein Gartenschlauch zuhause“, erklärte Kommandant Markus Megerle.
Damit können Einsatzkräfte schnell zur Einsatzstelle vordringen, ohne schwere Körbe mit dem Schlauchmaterial schleppen zu müssen.
Die größte Herausforderung für die Feuerwehr bei einem Waldbrand ist es, überhaupt herauszufinden, wo genau es brennt. „Deshalb arbeiten wir eng mit dem Forstamt zusammen, das in der Regel die Örtlichkeit schnell findet und auch weiß, welche Wege für die schweren Feuerwehrfahrzeuge befahrbar sind“; so Megerle.

Das Forstamt Villingen-Schwenningen hat zur Waldbrandbekämpfung im Germanswald einen Löschweiher angelegt, von dem aus die Wasserversorgung zur etwa zwei Kilometer entfernten Übungseinsatzstelle mittels langer Schlauchleitungen und Pumpen aufgebaut wurde.
Azubis bauen speziellen Löschcontainer
Wie Tobias Kühn, Leiter des Forstamtes Villingen-Schwenningen sagte, bauen Forstamt-Azubis derzeit zudem einen speziellen Löschcontainer für eine Kapazität von 1000 Litern Wasser für erste Löschmaßnahmen bis zum Eintreffen der Feuerwehr. „Auf einem Frontlader montiert können wir dann etwa über Rückegassen eine Brandstelle schnell erreichen“, sagt Kühn.
Wie Kommandant Markus Megerle sagte, ist die Bekämpfung von Waldbränden eine besondere physische Herausforderung für die Einsatzkräfte. „Die Schutzkleidung ist für die Brandbekämpfung in Innenräumen ausgelegt, die die Einsatzkräfte kurzzeitig vor sehr hohen Temperaturen schützt.“
Spezielle Kleidung soll Einsatzkräfte schützen
Da bei einem Waldbrand in der Regel nicht nur die Hitze durch das Feuer, sondern auch wetterbedingt hohe Temperaturen im Freien herrschen, können die Einsatzkräfte schnell dehydrieren. Aus diesem Grund müsse auch über eine Beschaffung spezieller Bekleidung für derartige Einsätze nachgedacht werden.
Insgesamt war Feuerwehr-Chef Megerle mit dem Ablauf der Übung, an der auch Oberbürgermeister Jürgen Roth und einige Mitglieder des Stadtrats großes Interesse zeigten, zufrieden. „Die Kommunikation auch mit dem Forstamt hat sehr gut funktioniert. Wir haben die Erkenntnis gezogen, dass wir die Fahrzeuge, die in den Wald hineinfahren, genau koordinieren müssen, damit es nicht zu einem Chaos kommt.“
Mit den aus der Übung gewonnenen Erkenntnissen soll jetzt in einer kleinen Runde eine spezielle Waldbrandkonzeption für die Stadt Villingen-Schwenningen aufgestellt werden.