1938 errichtet und 1973 für die Theaternutzung erweitert und umgebaut, lockt das Theater am Ring in Villingen noch immer regelmäßig viele Zuschauer an. Damit das so bleiben kann, muss das Gebäude dringend saniert werden. Trotz der Dringlichkeit waren vergangene Woche auch viele Gemeinderäte überrascht darüber, als im städtischen Doppelhaushalt zehn Millionen Euro für die Theatersanierung eingeplant wurden.

Die Summe basiert auf Vergleichswerten ähnlicher Gebäude. Wie teuer die Arbeiten tatsächlich werden, ist bislang noch unklar. Um das zu ändern, hat der Technische Ausschuss am Dienstag einstimmig für die Beauftragung eines Planungsbüros gestimmt.

Im Vorfeld hatten drei Büros Angebote abgegeben, den Zuschlag erhielt letztlich „Raum+Szene“ aus Neuried. Das Büro soll nun eine Machbarkeitsstudie erstellen. Kostenpunkt für die Studie: 76.755 Euro. Eingeplant sind im Haushalt für das kommende Jahr insgesamt 150.000 Euro. Dabei soll das Büro herausfinden, wie die Sanierung der in die Jahre gekommenen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen sowie der veralteten Elektroinstallation kosten wird und wie der Bau vonstatten gehen soll.
Stimmen aus dem Ausschuss
Der vielleicht wichtigste Teil der Generalsanierung betrifft aber das Dach des Theaters. Zuletzt war dieses Ende März 2019 so beschädigt gewesen, dass Statiker seinerzeit die Sperrung des Großen Saals veranlasst hatten. Zwar wurde es kurz nach der Sperrung repariert, dass das Dach eine Generalüberholung braucht, war aber schon damals klar. „Das Dach ist sicher. Aber die Nutzungsdauer wird nur von Jahr zu Jahr verlängert“, sagte Dieter Kleinhans, vom städtischen Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau, am Dienstag.
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen laut Kleinhans im März oder spätestens April vorliegen. Sie werden dann vorgestellt. Man gebe dem Planungsbüro auch deswegen so viel Zeit, weil alle notwendigen Maßnahmen im Einklang miteinander gemacht werden müssten. Nur das Dach oder nur die Sanitäranlage zu sanieren, funktioniere nicht. Kleinhans: „Wir haben zum Teil noch eine pneumatische Steuerung in den Lüftungen. Das ist nicht mehr zeitgemäß.“

Bei den Mitgliedern des Technischen Ausschusses kam die von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehensweise gut an. Der Gemeinderat hatte sich bereits Anfang Oktober des vergangenen Jahres selbst ein Bild von der Sanierungsbedürftigkeit des Theaters gemacht.