Schon seit einigen Jahren gibt es die Hundesteuer. In VS-Villingen steigt diese zu Beginn von 2023 jedoch erheblich. Barbara Spruth hat nun einiges unternommen, um der Hundesteuer entgegen zu wirken. Inwieweit wird sie Erfolg haben? Und vor allem, wie soll das Ergebnis überhaupt aussehen?
Hundesteuer wird teurer
Barbara Spruth kommt aus Schwenningen und ist seit zwei Jahren glückliche Besitzerin von Labradormischling Hugo. Wenn da nur nicht diese Hundesteuer wäre. Und nun wurde sie auch noch um einiges teurer. Bisher hat die Hundesteuer jedes Jahr 120 Euro pro Hund gekostet, seit 2023 ist der Preis auf 132 Euro gestiegen. Für jeden zweiten und weiteren Hund muss man das Doppelte zahlen. Am 15. Januar erstellte sie eine Petition gegen die Hundesteuer. Die Online-Petition kann hier eingesehen und unterstützt werden.

Ihr Ziel durch die Petition ist vor allem, die Steuer abzuschaffen. Spruth findet die Steuer ungerecht und unberechtigt. „Recht und Gerechtigkeit ist nur eine bequeme Ausrede der Politik“, definiert Spruth.
Andere Tierhalter zahlen keine Steuern
Ungerecht findet Spruth jedoch vor allem, dass Pferdebesitzer keine Steuer zahlen müssten. Pferde seien reiner Luxus. Hunde werden demgegenüber als Familienmitglieder angesehen und nicht als Luxusgüter. Auch Katzenhalter müssen sich laut Spruth an keine steuerlichen Vorschriften halten, obwohl diese sich auf der Straße ungehindert vermehren können, solange sie nicht kastriert sind.
Hoffnung auf Erfolg
Barbara Spruth hofft, dass sie diesmal Erfolg hat. In den ersten paar Tagen konnten bereits einige Unterschriften gesammelt werden. Allerdings braucht die Petition 1100 Unterstützer, um das Ziel zu erreichen. Bis jetzt gibt es bereits 193 Unterschriften. Die Petition läuft noch bis April und so schnell gibt Spruth nicht auf.

Einnahmen zweckgebunden nutzen
Als Alternative zur Abschaffung der Steuer fordert Spruth, dass die Einnahmen der Steuer zweckgebunden für Hund und Halter verwendet werden sollten. „Es wird zu wenig für die Hunde gemacht“, kritisiert Spruth. Über all mangele es an Hundekotbeutelstationen und Abfalleimern. Auf ihrer täglichen Gassirunde, die sie mit ihrem Labradormischling Hugo geht, befindet sich gerade mal ein Mülleimer. „Da lasse ich den Haufen manchmal ehrlich gesagt lieber liegen als, dass ich den Beutel den ganzen Weg mit mir herumtrage“, gibt Spruth zu.

Da an vielen Stellen Leinenpflicht herrsche, wären weitere Möglichkeiten die Steuereinnahmen zweckvoll zu nutzen, Freiflächen für die Hunde zum Spielen oder sogar Hundespielplätze zu eröffnen.
Spruths Meinung nach könnten die Einnahmen besonders in den Tierschutz gesteckt werden, vor allem um Tierheime zu unterstützen. „Eine Bekannte von mir hat vier Hunde aus dem Tierheim, sie muss extrem viel Hundesteuern bezahlen“, erzählt die Initiatorin der Petition. Und das, obwohl sie den Tieren ein neues zu Hause gebe und das Tierheim somit entlaste.
Regelung für Begleithunde
Die Kommunen können selbst festlegen, wie hoch die Steuer sein soll, sie ist nicht in allen Städten gleich. Außerdem gibt es Unterschiede in den Rassen. Für sogenannte Listen- und Kampfhunde ist die Steuer deutlich höher. Assistenzhunde hingegen können sogar von der Hundesteuer freigestellt werden.
Da die Hundesteuer kommunal beschlossen wird, können die Kosten untereinander abweichen. Zudem gibt es weitere Regelungen: Assistenzhunde oder Jagdhunde können beispielsweise von der Hundesteuer ausgeschlossen sein. Für Kampfhunde hingegen wird die Hundesteuer teurer und kann somit mehrere hundert Euro betragen.
Auch Spruth hat alle Anstrengungen auf sich genommen, um Hugo als ihren Begleithund eintragen und von der Steuer befreien zu lassen. Seit dem Jugendalter ist Barbara Spruth an Multiple Sklerose erkrankt und hat nach viel Bewegung Schmerzen in den Beinen. Durch den ruhigen Charakter von ihrem Hund Hugo, ist dieser optimal als Begleithund geeignet. Allerdings berichtet Spruth, dass die Krankenkasse anderer Meinung ist: „Die Krankheit ist nicht sichtbar. Somit wäre kein Assistenzhund notwendig.“

Hundebesitzerin Ute Jauch aus Schwenningen ist auch nicht überzeugt von der Steuer. Sie findet sie ungerecht und fragt sich sowieso was die Stadt mit den Hunden zu tun hat. „Das Geld sollte man in ein Tierheim stecken und nicht in die Stadt“, stellt Jauch klar. Auch sie kritisiert: „Hundekotbeutel und Abfalleimer sind Mangelware.“
Ihre Hündin Maja kommt aus dem Tierschutz aus Griechenland. Jauchs Meinung nach wäre es gut, wenn gerettete Hunde von der Steuer ausgenommen würden. „Man gibt dem Tier ein zu Hause und muss dann auch noch eine jährliche Steuer zahlen.“
