Was ist der Stadt die Helios-Arena mit zwei Kunsteisbahnen wert? Darüber diskutierten die Stadträte am Mittwoch, 1. Februar, im Gemeinderat. Auf dem Tisch hatten sie den Jahresabschluss der Kunsteisbahn GmbH und den Wirtschaftsplan für die kommenden Jahre.
Durch die massiv gestiegenen Energiekosten infolge des Ukrainekrieges musste die Stadt viel Geld in die Kunsteisbahn pumpen und klar ist: Das muss auch in Zukunft so bleiben. Im Risikobericht ist klar formuliert: Das größte finanzielle Risiko der Gesellschaft werde darin gesehen, dass der bisherige jährliche Zuschuss der Stadt in Höhe von 816.000 Euro und der Energiezuschuss nicht mehr bezahlt werden.
Das heißt die Kunsteisbahn hängt auch weiterhin völlig am Tropf der Stadt, so sind für 2022/2023 rund 1,3 Millionen Euro Zuschuss für die Energiekosten eingeplant. Trotz der hohen städtischen Zuschüsse hat die Gesellschaft das Wirtschaftsjahr mit einem Fehlbetrag von 779.000 Euro abgeschlossen. Dieser Fehlbetrag wird auf das Folgejahr übertragen.
Tobias Kratt von den Freien Wählern forderte mehr Transparenz bei dem Zahlenwerk ein. „Wir müssen uns ja grundsätzlich fragen, was uns dieser Standort wert ist und ob wir uns das leisten können.“ Die Freien Wähler wollen das nicht grundsätzlich in Frage stellen: „Wir müssen uns aber in Erinnerung rufen, dass wir weit mehr zahlen als nur den festen Zuschuss von 816.000 Euro.“
Und nach diesen Zahlen müsse man suchen, bemängelte Kratt. Seiner Meinung nach sei auch die Summe für Investitionen sehr niedrig angesetzt, immerhin habe man in der Arena einen Investitionsstau. Er forderte eine Übersicht an, in der ersichtlich ist, was die nächsten Jahre genau ausgegeben werden soll.

Für die SPD, so erklärte es Siegfried Heinzmann, sei der jährliche Zuschuss „viel zu gering“. Dieser Zuschuss werde seit 2002 in dieser Höhe bezahlt, er sei nie angepasst worden. „Das muss aber geschehen, das muss uns die Halle als überregionaler Werbeträger wert sein“, so Heinzmann. Auch er kritisierte, dass für Investitionen kaum Mittel zur Verfügung stehen. Die Höhe des Zuschusses müsse überprüft und unter Einbeziehung des Gemeinderates eine zukunftsfähige Lösung erarbeitet werden.
Für Katharina Hirt von der CDU ist das alles nichts neues: „Wir wissen dass die KEB von der Stadt abhängig ist und dass der Zuschuss nie erhöht wurde.“ Man sei ja stolz auf die Einrichtung und so sei es auch keine Frage, dass man das zusätzliche benötigte Geld investiert habe. Klar sei aber auch: „Es ist ein teueres Hobby“, so Hirt. Ihr Kollege Klaus Martin wollte wissen, was die Stadt in den vergangenen zehn Jahren an Investitionszuschüssen bezahlt habe.
Immerhin, das umstrittene Sommereis gibt es nicht mehr, allerdings könne dies auch Auswirkungen auf die Jugendarbeit haben, so Gregor Gülpen, Geschäftsführer der Kunsteisbahn.
Jetzt soll die Verwaltung ausarbeiten, wie hoch der jährliche Zuschuss sein sollte, hierbei sollten auch die zusätzlichen Zahlungen der vergangenen Jahre berücksichtigt werden.