Wieder rücken Bereitschaftspolizisten in Villingen zur Suche nach Dirk Brünker aus. Am 9. Februar werden bereits abgesuchte Gebiete erneut durchkämmt.
Am Morgen war noch der Stand: Die Wanne am Aussichtsturm und der Laiblewald beim Magdalenenberg sollen durchsucht werden. Letztendlich war dann der Laiblewald laut Polizeisprecher Jörg-Dieter Kluge das einzige Ziel. Die Wanne beim Aussichtsturm sei für die Suchaktion am 9. Februar „gestrichen“, hieß es gegen 15 Uhr aus dem Polizeipräsidium.
Weshalb sowohl Laiblewald als auch die Wanne erneut ins Visier geraten sind? „Am Laible hat bislang nur das THW gesucht, das müssen wir selbst noch einmal machen, zumal dieser Einsatz im Januar mit nicht so vielen Kräften stattgefunden hat“, erklärt Kluge. Ganz konkrete neue Hinweise habe die Polizei bislang nicht.

Auf der Wanne oberhalb der Schwenninger Steig‘ sei bislang vor allem das Gebiet beim Turm abgesucht worden. Nun solle „das komplette Wäldchen abgesucht werden“.
Es hat minus zehn Grad, als es am Warenberg losgeht. Die Beamten ziehen sich Westen, Jacken und Mützen an. Dann geht es Richtung Gehölz.
Die Polizei stellt sich am Waldrand auf. Drei Meter Abstand jeweils. Dann geht es nach vorne, quer durchs Gestrüpp unter den Fichten und Buchenbeständen durch. Das Vorgehen der Polizisten ist überaus gründlich. Unter Jungtannen stochern sie mit langen weißen Stöcken herum, ob dort Widerstand zu spüren ist. Die unteren Zweige werden mit den Sonden angehoben.
Die Gründlichkeit der Polizei
Immer wieder schaut der Einsatzleiter auf einen Gebietsplan. Das Wegenetz in dem Waldstück auf der Anhöhe über Villingens Süden ist einfach einteilbar. Viele Wege und Rücke-Pfade begrenzen einzelne Parzellen. Lange Reisig-Äste erschweren das Vorankommen. Auch sie werden teils angehoben, viele davon sind nach der Nacht völlig festgefroren und ineinander verhakt.
Die Polizei schafft das Waldstück nicht so schnell wie geplant. Die Such-Teams starteten erst gegen 11 Uhr. Somit fehlt die Zeit für einen zweiten Wald. An der Wanne wartet vergeblich ein Polizeiauto. Ein Drohnenführer ist dorthin beordert worden. Wann die Suche auf der Wanne nachgeholt werde, sei noch unklar. „Vielleicht nächste Woche“, sagt Polizeisprecher Kluge.
Und wie geht die Suche auf dem Laible aus? Um 16 Uhr rücken die Polizisten über den Warenberg wieder ab. „Gefunden wurde nichts“, bestätigt Jörg-Dieter Kluge für das Polizeipräsidium.
Neuer Such-Fokus kommt auf
Zwischenzeitlichen wollen sich die Beamten noch einmal mit ihrem Suchfokus anders ausrichten. Die Züge ab dem Villinger Bahnhof geraten ins Blickfeld. Vor allem der Ringzug und speziell die Linie durchs Brigachtal würden genauer überprüft.
Speziell interessiert sich die Polizei fuhr für den Ringzug um 21.23 Uhr, der am 23. Dezember vom Gleis 3 in Villingen abfuhr und mit Zwischenhalten in Marbach, Brigachtal, Grüningen und Aufen um 21.40 Uhr in Donaueschingen ankam. Um 21.37 Uhr verließ auch überdies der Schnellzug S1 den Villinger Bahnhof vom Gleis 1 und traf zehn Minuten später in Donaueschingen ein.
Zeugen, die den Vermissten an einem der Bahnhöfe oder in einem der Züge gesehen haben, werden dringend gebeten, sich mit der Polizei unter der Rufnummer 0741 4770 in Verbindung zu setzen. Dirk Brünker soll an dem Abend mit Blue Jeans, olivgrünem Parka, braunen Schuhen und einem blauen Sweatshirt mit Streifen bekleidet gewesen sein.
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