In Villingen-Schwenningen sollen jetzt die Bürger mitbestimmen, wie die künftige Bäderlandschaft gestaltet werden soll. Das in die Jahre gekommene Hallenbad in Villingen müsste aufwändig saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden.

In einem Bürgerentscheid, der am 9. Juni 2024 stattfindet, können die Bürger zwischen zwei Varianten entscheiden. Um den Bürgern eine Entscheidung über mögliche Varianten einfacher und übersichtlicher zu gestalten, fragt die Bäder Villingen-Schwenningen GmbH (BVS) derzeit online die Wünsche der Bevölkerung ab.

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Diese Befragung wird durch zwei Informationsstände begleitet, an denen sich die Bürger informieren und einen Wunschzettel für die künftige Gestaltung der VS-Bäderwelt ausfüllen können. Am Samstag, 23. September, standen Mitarbeiter der Bäder Villingen-Schwenningen (BVS) und der Stadtverwaltung an einem Infostand in der Villinger Fußgängerzone Rede und Antwort und nahmen weitere Meinungen entgegen.

Ute Zimmer: Was wichtiger als eine Rutsche ist

Die Volksgesundheit ist bei der Frage nach der Bäderzukunft ein wichtiger Aspekt, findet Ute Zimmer.
Die Volksgesundheit ist bei der Frage nach der Bäderzukunft ein wichtiger Aspekt, findet Ute Zimmer. | Bild: Rüdiger Fein

Und auch in Villingen zeigten viele Menschen Interesse am Thema Bäder VS. „Die Volksgesundheit ist ein wichtiger Aspekt“, so die Meinung von Ute Zimmer. Sie sei nur dann für ein gemeinsames Bad, wenn gewährleistet sei, dass es eine vergünstigte Buslinie dorthin gebe. Wobei sie die Stärkung des ÖPNV ohnehin als einen wichtigen Aspekt sehe. „Schwimmen lernen ist wichtig, wichtiger als eine Spaßrutsche“, findet sie.

Familie Scherzinger: Unser Hallenbad soll bleiben

An seine Schulzeit und den wöchentlichen Schwimmunterricht erinnert sich Simon Scherzinger gerne. Mit auf dem Bild Ehefrau Jessica und ...
An seine Schulzeit und den wöchentlichen Schwimmunterricht erinnert sich Simon Scherzinger gerne. Mit auf dem Bild Ehefrau Jessica und Töchterchen Marilou. | Bild: Rüdiger Fein

An seine Schulzeit und den wöchentlichen Schwimmunterricht erinnert sich Simon Scherzinger gerne. Da sei er freitags immer mit dem Bus von Vöhrenbach nach Villingen gefahren und der Schultag war dann gelaufen. Er wohne jetzt mit seiner Familie ganz in der Nähe des Villinger Bades, nutze das Angebot oft und möchte dieses gerne erhalten sehen. Seine Frau Jessica sieht das genauso.

Stefan Kowalski: Opa hofft auf Spaßbad

Er finde ein Spaßbad wichtig, sagt der 78-jährige Stefan Kowalski aus Überauchen.
Er finde ein Spaßbad wichtig, sagt der 78-jährige Stefan Kowalski aus Überauchen. | Bild: Rüdiger Fein

Er findet ein Spaßbad wichtig, bekennt der 78-jährige Stefan Kowalski aus Überauchen. „Besonders freue ich mich aber auf die Badesaison in Tannheim“, sagt der begeisterte Schwimmer und ergänzt, dass er oft mit den Enkelkindern ins Bad fahre. „Wir müssen da grad mal über den Berg nach Tannheim radeln.“ Er sei aber auch oft im Neckarbad und würde sich über ein großes Bad zwischen den beiden Stadtbezirken ebenso freuen, so der Rentner aus Überauchen.

Sibylle Hempel: Ein Bad für jeden Ortsteil

Sibylle Hempel aus Villingen findet es wichtig, dass es in jedem Stadtbezirk ein Bad gibt, damit alle Kinder schwimmen lernen.
Sibylle Hempel aus Villingen findet es wichtig, dass es in jedem Stadtbezirk ein Bad gibt, damit alle Kinder schwimmen lernen. | Bild: vsx Bäder-VS Umfrage fein.rtf (5).JPG

„Spaßbäder gibt es genug“, findet hingegen Sibylle Hempel aus Villingen. Sie findet es wichtig, dass es in jedem Stadtbezirk ein Bad gibt damit „unsere Kinder schwimmen lernen“, sagt die ehemalige Lehrerin, die an einer Schule in St. Georgen Sport unterrichtet hat.

Zentralbad oder zwei Standorte

Das Neckarbad in Schwenningen steht unter Umständen zur Disposition oder bedarf in etwa 20 Jahren ebenfalls einer Grundsanierung und möglicherweise wird es an einem zentralen Standort einen größeren Neubau mit Spaßbadcharakter geben. Dieser würde dann die beiden bisherigen doppelstädtischen Hallenbäder ersetzen.

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Bereits eine Woche zuvor hatte eine Befragung im Stadtbezirk Schwenningen stattgefunden. Bäder-Betriebsleiter Christian Helbig zeigte sich zufrieden. „Das Interesse ist groß, und viele Menschen nehmen die Gelegenheit wahr, um Wünsche mündlich vorzutragen und zusätzlich an einer schriftlichen Umfrage zur Zukunft der Bäder teilzunehmen“, so Helbig.

Mehr als 3000 Teilnehmer

Über die Online-Befragung seien zum Stichtag 22. September bereits mehr als 3000 Teilnehmer gezählt worden. In Schwenningen hatten sich am Stand mehr als 150 Menschen schriftlich geäußert, so Helbig. Er wurde am Samstag von Madlen Falke von der städtischen Pressestelle unterstützt.