Susanne Rothweiler

Es geht endlich los: Anita Neidhardt-März freut sich auf die Eröffnung des Secondhand-Ladens B9, der ab Samstag, 26. Mai, mit einem neuen Konzept an den Start geht. Hinter dem B9 steckt der Verein zur Förderung der Jugend- und Sozialarbeit, Antia Neidhardt-März ist hier stellvertretende Vorsitzende.

Das B9 ist der frühere Jumbo-Laden, der Ende 2019 geschlossen hat. Das Konzept des Jumbo-Marktes hat nicht mehr funktioniert: Dort sind aufwendig aufgearbeitete Möbel angeboten worden, die kaum mehr jemand kauft in Zeiten von Billig-Möbelmärkten.

Das B9 am Bahnhof eröffnet am Samstag, 27. Mai – wer will kann hier auch gebrauchte Gegenstände abgeben.
Das B9 am Bahnhof eröffnet am Samstag, 27. Mai – wer will kann hier auch gebrauchte Gegenstände abgeben. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Neuer Name und neues Konzept

Deshalb ist das Jumbo nun mit einem neuen Namen und neuem Konzept zurück und setzt voll auf Second-Hand. Rund 200.000 Euro hat der Umbau mit barrierefreien Zugängen und Innenräumen gekostet, an der Finanzierung beteiligt waren viele Spender und Sponsoren.

Plattform für Nachhaltigkeit

Anita Neidhardt-März wünscht sich eine Plattform für Nachhaltigkeit und gegen die Wegwerf-Ideologie. Ein erster Schritt dahin sei die Eröffnung des B9 in Villingen, das unter dem Namen Nachhaltigkeits- und Begegnungszentrum firmiert. Das B9 will nicht nur Kaufhaus sein, sondern mittelfristig auch Workshops anbieten. Außer Secondhand-Waren können die Besucher hier auch Upcycling-Artikel kaufen.

Öffnungszeiten sollen ausgeweitet werden

Das Angebot im B9 ist bereits reichhaltig, am Samstag können aber auch gebrauchte Artikel abgegeben werden. Wer also noch gut erhaltene Kleidung, Schmuck, Geschirr, Wäsche oder Bücher zuhause hat, kann diese im B9 abgeben. Vorerst hat das Zentrum immer samstags zwischen 10 und 14 Uhr geöffnet. Wenn sich weitere ehrenamtliche Helfer finden, werden die Öffnungszeiten erweitert.

Bei einer ersten Vorstellung der Räume Anfang April erklärte Birgitta Schäfer, Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Jugend- und Sozialarbeit: „Wir starten ganz neu, klein aber fein, und freuen uns auf die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten.“

Umfassendes Angebot

Im Laden sollen gebrauchte Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, sowie Schmuck, Accessoires, Hüte und Taschen angeboten werden. Für den Haushalt sollen Interessierte auch Geschirr, Gläser, Tisch- und Bettwäsche finden. Bücher, CDs und Hörbücher werden gerne angenommen und verkauft.

Das ist nicht gewünscht

Die Helfer vom Nachhaltigkeits- und Begegnungszentrum möchten nach eigenen Angaben keine Möbel, Elektrogeräte, Schuhe, Spiele und Spielwaren, Strümpfe, Unterwäsche, Teppiche und Gardinen.

Der 27-jährige Marcel Schlesiger hat an den Holzartikeln der Liebenau Teilhaben mitgearbeitet.
Der 27-jährige Marcel Schlesiger hat an den Holzartikeln der Liebenau Teilhaben mitgearbeitet. | Bild: Susanne Rothweiler

Neue Heimat für Holzwerkstatt

Das B9 ist auch neue Heimat der Holzkreativwerkstatt der Liebenau-Stiftung geworden. Hier fertigen die Klienten ihre Deko-Holzwaren, die auch samstags im Laden gekauft werden können. Im B9 Gebäude gibt es auch einen Raum für Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit. Dort sind Upcycling-Workshops geplant.

Die Wetterhäuschen werden in der Holzwerkstatt der Liebenau Stiftung hergestellt und dann verkauft.
Die Wetterhäuschen werden in der Holzwerkstatt der Liebenau Stiftung hergestellt und dann verkauft. | Bild: Hans-Juergen Goetz
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