Die Diskussion über die Probleme des Rentensystems in Deutschland ist neu aufgeflammt: Schuld daran ist ein Vorschlag des CDU-Politiker Jens Spahn. Er fordert das Ende der Rente mit 63, am besten sofort. Damit würden künftige Generationen belastet und es würden die falschen Anreize gesetzt. Spahn ist der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag. Allerdings sehen das viele Bürger anders als der CDU-Politiker.

Chris Ferrarese aus Vöhrenbach macht die Arbeit in einer Schmiede Spaß.
Chris Ferrarese aus Vöhrenbach macht die Arbeit in einer Schmiede Spaß. | Bild: Susanne Rothweiler

Chris Ferrarese

Chris Ferrarese findet es schwierig, dass es bis zum Renteneintritt länger dauern soll. Die Arbeit in einer Schmiede macht dem 25-jährigen Vöhrenbacher Spaß, aber den Job noch über 40 Jahre auszuüben findet er hart. Ein paar ältere Arbeitskollegen gehen jetzt in Rente. Als sie von dem CDU-Vorstoß gehört haben, wünschten sie den Jüngeren ironisch noch viel Spaß bei ein paar Jahren mehr.

Tanja Robra (links) mit Tochter Emily und Freundin Petra Sorg, hält nichts davon, länger zu arbeiten.
Tanja Robra (links) mit Tochter Emily und Freundin Petra Sorg, hält nichts davon, länger zu arbeiten. | Bild: Susanne Rothweiler

Tanja Robra

Tanja Robra hält nichts davon, länger zu arbeiten. Die Menschen sollten im Alter etwas vom Leben haben. Sie sollten etwas Ruhe genießen können. Mit 63 hat man genug gearbeitet, findet sie.

Luis Smija ist 28 Jahre alt und möchte selbst entscheiden, wann er in Rente geht.
Luis Smija ist 28 Jahre alt und möchte selbst entscheiden, wann er in Rente geht. | Bild: Susanne Rothweiler

Luis Smija

Luis Smija würde gerne selbst entscheiden, wann er in Rente geht. Der 28-Jährige würde das von seinen finanziellen Grenzen und seiner Gesundheit abhängig machen. Er findet es schlecht, wenn einem 63-Jährigen mit Bandscheibenvorfall die Rente nicht reicht und er dann Pfandflaschen sammeln muss. Wenn der Job viel Spaß macht und Smija sich top fit fühlt, könne er sich vorstellen, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten.

Christina Erjautz aus Villingen findet das Renteneintrittsalter mit 63 Jahren gut.
Christina Erjautz aus Villingen findet das Renteneintrittsalter mit 63 Jahren gut. | Bild: Susanne Rothweiler

Christina Erjautz

Christina Erjautz findet die Rente mit 63 Jahren nicht zu früh. Viele hätten schwere Berufe, wie zum Beispiel Fliesenleger und verdienten es, früher in Rente zu gehen. Die Villingerin glaubt, dass der größte Teil der jungen Leute arbeiten möchten und es nicht genug Arbeit gibt, um alle unterzubringen. Deshalb sollten die Menschen mit 63 Jahren in Rente gehen können.

Stefanie Friedrich, hier mit Hund Benni, ist selbstständig und muss selbst vorsorgen.
Stefanie Friedrich, hier mit Hund Benni, ist selbstständig und muss selbst vorsorgen. | Bild: Susanne Rothweiler

Stefanie Friedrich

Stefanie Friedrich muss als Selbstständige selbst vorsorgen, ob sie will oder nicht. Die 41-jährige Betreiberin eines Online-Hundeartikel-Shops wird voraussichtlich eine Lebensversicherung mit Auszahlung auf Renten-Basis abschließen.

Manuel Friedrich würde gerne schon mit 60 Jahren in Rente gehen.
Manuel Friedrich würde gerne schon mit 60 Jahren in Rente gehen. | Bild: Susanne Rothweiler

Manuel Friedrich

Manuel Friedrich, der Mann von Stefanie Friedrich, findet, dass man zwischen Handwerkern und Büroangestellten unterscheiden sollte. Wer körperlich viel arbeitet, sollte früher in Rente gehen können. Der gelernte 44-jährige Fleischer meint mit einem Schmunzeln, dass er gerne schon mit 60 Jahren Rentner wäre.

Melissa Singer will schon vor dem Renteneintritt gut leben und nichts aufschieben.
Melissa Singer will schon vor dem Renteneintritt gut leben und nichts aufschieben. | Bild: Susanne Rothweiler

Melissa Singer

Melissa Singer ist 23 Jahre alt und wohnt in Villingen. Die Auszubildende will schon vor der Rente gut leben und nichts aufschieben. Ihr ist es wichtig, das zu machen, woran sie Freude hat. Singer meint, dass manche Menschen für ihren Job leben und vom Beruf erfüllt sind. Diese Berufstätigen sollten selbst entscheiden können, bis wann sie arbeiten wollen.

Werner Ressdorf meint, dass jeder selbst entscheiden sollte, bis wann er arbeitet.
Werner Ressdorf meint, dass jeder selbst entscheiden sollte, bis wann er arbeitet. | Bild: Susanne Rothweiler

Werner Ressdorf

Werner Ressdorf aus Schwenningen findet, dass jeder selbst entscheiden sollte, bis wann er arbeitet. Die arbeitende Bevölkerung sollte nicht später in Rente gehen müssen, um das Staatsbudget, das durch starke Einwanderung belastet sei, auszugleichen.

Leonie Dold findet private Vorsorge für ihre Generation sehr wichtig.
Leonie Dold findet private Vorsorge für ihre Generation sehr wichtig. | Bild: Susanne Rothweiler

Leonie Dold

Leonie Dold aus Triberg findet, dass es keine gute Idee ist das Rentenalter zu erhöhen. 63 Jahre sei schon ein hohes Alter für den Ruhestand, meint die gelernte Konditorin und Industriekauffrau. Private Vorsorge findet die 27- Jährige sehr wichtig, da die Rente für ihre Generation generell sehr mau aussehe.

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