Mitten in der Villinger Innenstadt in der Oberen Straße stehen zwei Zelte mit bunten Fahnen. Hier haben die Klimaaktivisten von Fridays for Future für fünf Tage ihr Camp aufgeschlagen. Auch nachts sind die Aktivisten vor Ort, um nach dem Rechten zu schauen.

Austausch mit Interessierten
Beate Koksch diskutiert heftig mit Jonas Klein und Jonathan Kühner von der Aktionsgruppe. Die 63-Jährige ist nicht in allem gleicher Meinung wie die zwei jungen Menschen. Aber sie meint: „Die machen das schon gut hier, nicht wie die, die sich auf die Straße kleben.“
Das haben die Aktivisten schon öfters gehört. Sie erklären den Villingern, dass „Die letzte Generation“ und „Fridays for Future“ verschiedene Bewegungen sind. Sie hätten ähnliche Ziele, würden aber unterschiedliche Aktionsformen wählen.

Kurzversion des Forderungen-Katalogs
Die Mitglieder der VS-Gruppe Fridays for Future haben ihre wichtigsten Forderungen an die Stadt auf 14 Seiten zu Papier gebracht. Diese Forderungen wollen sie auch den Bürgern näher bringen, dazu gibt es jetzt eine verständliche Kurzform des Forderungskatalogs.

Verschiedene Workshops im Angebot
Außerdem haben die Aktivisten ein buntes Programm zusammengestellt. So können die Teilnehmer des Workshop „Grüne Stadt, praktisch aktiv“ Samenkugeln aus Erde herstellen. Beim einem Kartenspiel lernen Interessierte mehr Fakten über das Klima. Beim Klima-Kneipenabend im Camp in der Oberen Straße mit Limonade und Matetee stehen Gesellschaftsspiele auf dem Programm.

An einem der Zelte können Kleidungsstücke getauscht oder auch einfach nur mitgenommen werden. Damit möchten die Klimaaktivisten auf die Nachhaltigkeit in Bezug auf Kleidung hinweisen. Jonathan Kühner ersteht seine Kleidung überwiegend auf Tauschbörsen oder in Secondhand Läden.
Podiumsdiskussion ist abgesagt
Die jungen Klimaschützer haben eine geplante Podiumsdiskussion mit Vertretern der Gemeinderatsfraktionen abgesagt: Nur zwei Gemeinderäte haben sich zurückgemeldet. Darüber sind die Klimaaktivisten, die mit den Kommunalpolitikern über ihre Forderungen sprechen wollten, etwas enttäuscht. „Aber das wird sich spätestens bei den Kommunalwahlen nächstes Jahr ändern. Dann wird der Fokus wieder stärker auf dem Umweltthema liegen“, meint Jonas Klein.

Kein Problem mit der Genehmigung
Dafür sei es aber problemlos gewesen, die Genehmigung für das Camp in der Oberen Straße von der Stadt zu bekommen. Dieses wird als sogenannte stehende Versammlung eingestuft, nicht als Demonstration. Bisher haben die Klimaaktivisten überwiegend positive Rückmeldung auf ihre Aktion bekommen, sagt Martha Saurer.