Ida Kuner

6.30 Uhr im Villinger Hallenbad. Draußen ist es noch dunkel, doch die Frühschwimmer ziehen schon ihre Bahnen, fünf sind es an diesem Morgen. Die seit einiger Zeit auf 26 Grad heruntergeregelte Wassertemperatur scheint sie nicht zu stören.

Ein Sprung ins Wasser. Das erwartete Kältegefühl bleibt aus. Die Temperatur ist angenehm. Nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm. Dieser Meinung ist auch Verena Buer. Sie findet, dass die Temperatur, vor allem für die Älteren, gut für den Kreislauf sei. Allerdings: „In den Umkleidekabinen ist es zu kühl.“

Lieber kälter als geschlossen

Mit den Wassertemperaturen sind Mutter und Tochter hingegen zufrieden. „Vor der Temperatursenkung war es eher zu warm, wenn man richtig geschwommen ist“, findet ihre Tochter Vanessa Buer. Jetzt wäre es super. Inzwischen zieht Wilfried Steinhart seine Bahnen. Für ihn sei es im ersten Moment etwas kalt, doch nach ein paar Runden gehe es. „Lieber das Wasser kälter machen, als das Hallenbad schließen“, betont er.

Wilfried Steinhart ist froh, dass er seinem Hobby nachgehen kann – auch wenn das Wasser kälter ist.
Wilfried Steinhart ist froh, dass er seinem Hobby nachgehen kann – auch wenn das Wasser kälter ist. | Bild: Ida Kuner

Auch Katharina Hirt geht regelmäßig am frühen Morgen schwimmen. „Mir ist sofort warm, wenn ich ins Wasser gehe“, sagt sie. Alle Frühschwimmer sind sich einig, dass die Temperatursenkung nötig sei, um Energie zu sparen.

Schwimmmeister Christian Faller beobachtet, dass die Badegäste im Schnitt etwas kürzer bleiben. „Doch die Sportler stören sich nicht an der gesenkten Temperatur“, sagt er. „Die Warmbadetage waren für sie fast schon zu warm.“

Ab Januar ist der Energie-Euro fällig

Wie viel Energie mit diesen Maßnahmen eingespart wurde, lasse sich schlecht sagen, sagt Stadtwerke-Sprecher Oliver Bauer. Durch die langen coronabedingten Schließungen gebe es keine Vergleichszahlen der vergangenen Jahre. Durch die weniger beheizten Becken werde enorm dazu beigeragen Energie zu sparen. Im Januar soll zudem noch der so genannte Energie-Euro zusätzlich zum Eintritt erhoben werden. Es werde aber sehr positiv gesehen, so Bauer, dass in VS zwei Hallenbäder geöffnet haben. Das scheint nicht überall der Fall zu sein: In Nürnberg mit mehr als 500.000 Einwohnern sei nur eines der vier Bäder offen.

SÜDKURIER-Praktikantin Ida Kuner hat es gewagt und das kühlere Hallenbadwasser getestet. Ihr Urteil: „Nicht kalt.“
SÜDKURIER-Praktikantin Ida Kuner hat es gewagt und das kühlere Hallenbadwasser getestet. Ihr Urteil: „Nicht kalt.“ | Bild: Ida Kuner