Aus dem Urlaub in den Innenhof: So lautete über zwei Jahrzehnte lang die Devise für viele treue Besucher des Innenhoffestivals. Nun muss es heißen: zuerst in den Innenhof des Kulturzentrums K3, dann in den Urlaub. Das Kulturfestival wurde aus der fünften Ferienwoche in die zweite verlegt. Das sind die Hintergründe.
Für die 33. Ausgabe des Innenhoffestivals ändert sich einiges. Das Wichtigste: Es findet drei Wochen früher als gewohnt statt, berichtet vor der Presse Richard Hehn vom Folkclub und Organisationsteam. Dieses Jahr also vom 4. bis 12. August. Ganz freiwillig ist dies offensichtlich nicht geschehen, aber die Veranstalter geben sich diplomatisch.
Es sei nicht möglich gewesen, dass das städtische Kinderferienprogramm in der fünften Ferienwoche statt im Villinger dann im Schwenninger Jugendhaus stattfindet, erklärt Jürgen „Jogi“ Kern vom Rockclub zum Hintergrund. Beides – Ferienprogramm und Festival – gehe nicht, deswegen „mussten wir uns arrangieren“ und der Verlegung zustimmen. „Wir sind Gast“, betonen Hehn und Kern.

Andere Veranstaltungsorte kommen für sie nicht in Frage. Nachdem das Festival von 1989 bis 2000 im Innenhof der Villinger Sparkassenhauptstelle veranstaltet wurde, was heute auch aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr in Frage käme, zog es später in den Innenhof des Jugendhauses, des Kulturzentrums K3, um. Diesen im Sommer so angenehmen Ort in der Kalkofenstraße haben Besucher wie Organisatoren gleichermaßen schätzen gelernt.
Weil in diesem Jahr auch die Küche des Jugendhauses in den Ferien umgebaut wird, kann sie der Caba-Kulturverein, der für das Buffet verantwortlich ist, nicht nutzen. Stattdessen werde wie vergangenes Jahr am Rande des Innenhofs eine Hilfsküche aufgebaut.
Bühne bleibt gedreht
Da dafür Platz benötigt wird, bleibe die Bühne, die allerdings ein Vordach erhält und höher gebaut werde, wie 2022 gedreht, das soll sich erst 2024 wieder ändern. Die Folge: Wegen der neuen Sichtachsen passen nur 300 statt 400 Besucher in den Innenhof. Das sei ein Viertel weniger. Für die Gäste sei der Unterschied dagegen nicht groß, manche kommentierten die ungewohnte Infrastruktur auch mit den Worten „gar nicht so schlecht“, berichtet Hehn.
Allerdings muss das Organisationsteam, das ausschließlich aus ehrenamtlichen Helfern besteht, mit weniger Einnahmen rechnen, wenn man davon ausgeht, dass die Abende ausverkauft sind, was in der Vergangenheit oft der Fall gewesen sei.
„Ihr traut euch was.“Jogi Kern, gibt die Reaktion eines Besuchers wieder
Ohne die vielen lokalen Unterstützer und die zwei Hauptsponsoren, die Sparkasse Schwarzwald-Baar und die Fürstenberg-Brauerei, ginge das gar nicht mehr, sagt Hehn. Denn: Für dieses Festival gibt es keine städtische oder andere Zuschüsse. Nur der Innenhof werde dem Organisationsteam von der Stadtverwaltung mietfrei überlassen. „Vor allem gibt es keinen Barzuschuss.“
Der Vorteil: Das Organisationsteam ist keinem Geschmack verpflichtet – nur dem eigenen. „Wir haben die Freiheit, die Künstler zu holen, die uns gefallen“, erklärt Kern. Das erfreut auch das Publikum. „Ihr traut euch was“, habe ein Besucher das Programm vergangenes Jahr gelobt.

Tatsächlich stellen die alternativen Kulturvereine Gucklochkino, Rock- und Folkclub ein Programm zusammen, das die Handschrift ihrer Mitglieder trägt. Manchmal müssen sie viele Jahre immer wieder anfragen, bevor Künstler den Auftritt bestätigen. Dieses Jahr ist das Programm sehr rockig geraten, was möglicherweise auch am neuen Termin liegt: Bands mit dem Markenzeichen Rock sagten öfters zu, andere ab.
Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, Ausnahme ist der Gucklochfilm: Der startet 22 Uhr. Die Karten kosten 18 Euro (ermäßigt 12 Euro), der Festivalpass 80 Euro. Vorverkaufsstellen sind in Villingen und Donaueschingen Morys Hofbuchhandlung, in Villingen die Sparkasse in der Rietstraße 1 und in Schwenningen am Marktplatz. Zudem stehen die Organisatoren am 17. Juni in der Rietstraße am Durchlass zum Münsterplatz und verkaufen ab 10 Uhr Tickets.