Seit nunmehr 15 Jahren ist s‘Hebammenhaus Vögele und Partnerinnen als Hebammenpraxis mit Geburtshaus am Villinger Hallenbad eine feste Institution in der Gesundheitsversorgung – nicht nur im Oberzentrum, sondern weit über die Landkreisgrenzen hinaus. Das berichtet das Hebammenhaus in einer Pressemitteilung.

Hebammen sind freiberuflich tätig

Die 2007 gegründete hebammengeleitete Einrichtung ist als Partnerschaftsgesellschaft organisiert und von den ehemaligen sechs Gründerinnen angewachsen auf ein Team von 19 Frauen: 15 freiberuflich tätige Hebammen, zwei Assistentinnen in Administration und Finanzen, eine Hauswirtschafterin und eine Reinigungskraft. Nach zwei Austritten von Partnerinnen wegen Wegzug konnten im vergangenen Jahr zwei neue Hebammen in das Fachpersonenteam aufgenommen werden. Im noch neuen Jahr folgt die Aufnahme einer weiteren jungen Kollegin, so das Villinger Hebammenhaus in seiner Pressemitteilung.

Einzugsgebiet über neun Landkreise

2022 wurden demnach mit einem Einzugsradius von 60 Kilometer und einem Einzugsgebiet aus neun Landkreisen erneut viele Schwangere und Gebärende auf ihrem Weg zur Familie begleitet. Insgesamt 260 Familien entschieden sich, die Geburt als ambulantes, außerklinisches Ereignis zu planen und sich vom Hebammenteam betreuen zu lassen. Dabei fanden 29 Prozent der Begleitungen zuhause statt und 71 Prozent in den Praxis- und Geburtsräumen an der Saarlandstraße 50.

92,7 Prozent klassische Geburten

Die Favoriten bei den Gebärhaltungen waren wie in den Vorjahren die Geburt in kniender Haltung (50 Prozent) und die Wassergeburt (28 Prozent). Das Hebammenteam betreute auch wieder, wie seit vielen Jahren, Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel, sogenannte Kleine Geburten. Wie schon in den Vorjahren blieben die statistischen Kennzahlen stabil: 92,7 Prozent aller Betreuungen endeten mit einer normalen Geburt, in 6,5 Prozent war ein Kaiserschnitt und in 0,8 Prozent eine operative Unterstützung in einer Klinik nötig. 11,92 Prozent oder 31 der im Hebammenhaus oder zuhause begonnenen Geburten benötigten im Verlauf der Geburt die Überleitung in eines der neun kooperierenden Krankenhäuser im Umkreis, 3,46 Prozent oder neun Frauen nach der Geburt, heißt es in der Pressemitteilung.

Im Notfall in die Klinik

Die Gründe für eine notwendige Verlegung folgten nach diesen Angaben den Erfahrungswerten der Vorjahre: Überleitung wegen Geburtsstillstand oder zögerlichem Fortschritt im Geburtsverlauf (20 Fälle), Bedarf an Schmerzmittel oder auf Wunsch der Gebärenden (fünf Fälle), auffällige fetale Herzfrequenz (zwei Fälle) oder andere Auffälligkeiten wie fehlfärbiges Fruchtwasser, unklare Schmerzen oder Blutungen (drei Fälle). Ein Notfall während der Geburt war eilig und konnte mit Hilfe des Rettungsdienstes und des geburtshilflichen Teams der Klinik behandelt werden – Mutter und Kind sind wohlauf.

Besondere Konstellationen wie eine Zwillingsgeburt oder die Geburt aus Steißlage des Ungeborenen werden nicht im Geburtshaus betreut, sondern an Klinikteams mit entsprechender Expertise weitergeleitet.