Das Handwerk steht auf stabilen Füßen, das wurde auf der Freisprechungsfeier von 146 Gesellinnen und Gesellen in der Neuen Tonhalle in Villingen deutlich. Dies zeigen aber auch die aktuellen Ausbildungszahlen. 327 Lehrverträge und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr wurden im Schwarzwald-Baar-Kreis unterschrieben. Die Entwicklungschancen für die jungen Gesellinnen und Gesellen sind vielfältig, von der Meisterausbildung, im Studium bis hin zur Selbstständigkeit.

Bild 1: Freisprechung Handwerk: Das Handwerk hat Zukunft

Am Beispiel von Landessieger Sebastian Klingele wird deutlich, dass rund 16 Prozent der Abiturienten sich vor dem Studium erst für eine Ausbildung in einem Handwerksberuf entscheiden. Der rasche technische Wandel und die Digitalisierung im Handwerk zeigen, dass es auch viele Herausforderungen und interessante Aufgaben für Gymnasiasten gibt, wie die Handwerkskammer betont. Zudem steht in der Region Schwarzwald-Baar bei fast jedem vierten Handwerksunternehmen eine Betriebsnachfolge an.

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Der Landessieger

Sebastian Klingele wurde Landessieger bei den Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern und absolvierte seine Ausbildung bei der Erich Stegmann GmbH in Bad Dürrheim. „Für mich ist der Berufszweig sehr vielfältig, weil es dabei um alle Bereiche von der Elektrik über die Karosseriebearbeitung nach Unfällen bis zur Achsvermessung geht“, so der Landessieger, dem die Autowelt schon in die Wiege gelegt wurde. Sein Vater Andreas ist Karosseriebaumeister.

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Das Abitur verhalft Klingele zur einer halbjährigen Lehrzeitverkürzung. Wie geht es nun weiter? „Mittlerweile studiere ich in Amberg Motorsportengineering und kann mir vorstellen, später bei einem Automobilhersteller oder einem Rennsportteam tätig zu sein“, so der begeisterte Autofahrer, der seinen BMW trotz Motorsport immer verantwortungsvoll steuert. Neben dem Motorsport ist die Musik sein Hobby. Die stolze Mutter: „Auch am Schlagzeug war er bereits Landes- und Bundessieger“.

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Gelungene Integration

Sehr bewegt zeigte sich Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur über zwei ehemalige Schützlinge, die sie einst als Lehrerin im Bereich der Jugendhilfe kennengelernt hat. Beide konnten ihre Gesellenbriefe entgegennehmen. Mike Sado aus Nigeria hat bei Malermeister Joachim Würstl in Marbach seine Ausbildung zum Maler- und Lackierer abgeschlossen und Sayed Musawi aus Afghanistan erlernte den Friseurberuf im Haarwerk in St. Georgen. „Ich bin sehr stolz darauf, dass die beiden ihre Ausbildung geschafft haben“, so Türk-Nachbaur. (rod)

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Die Sieger

Sebastian Klingele, Karosserie-und Fahrzeugbaumechaniker bei Erich Stegmann in Bad Dürrheim, Kosmetikerin Selina Senn bei Verena Schulz in Villingen-Schwenningen und Schilder- und Lichtreklameherstellerin Pia Schwer bei Haller Industriebau Villingen-Schwenningen wurden als Landessieger geehrt. Zweite Plätze auf Landesebene gab es für Sattlerin Judith Hirt, Steinmetz und Steinbildhauer Steffen Schneider sowie für Straßenbauer Leo Kienzler.

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Kammersieger wurden Bäcker David Neumaier, Fachinformatiker Jan Eric Niedermüller, Fliesenlegerin Bianca Reschka, Malerin Hanna Münzer und Orthopädiemechanikerin Tabea Geßler. Innungssieger wurden Alexander Kaltenbach (Elektro-Innung) Sabrina Meyer (Friseur-Innung), Ian Moosmann (Glaser-Innung), Sara Ulrich (Maler-und Lackierer-Innung), Yorick Schätzle (Raumausstatter-Innung) Philipp (Innung für Heizung und Sanitärtechnik), Christian Rechstein (Schreiner-Innung), Moritz Haas (Stuckateur-Innung) und Paul Rohland (Zimmerer-Innung). (rod)

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Gesellinnen rücken mehr in den Vordergrund

Nach guten altem Handwerksbrauch wurden in der Neuen Tonhalle in Villingen 146 junge Damen und Herren aus 29 unterschiedlichen Berufen freigesprochen. Die meisten Abschlüsse mit 29 erfolgreichen Prüfungen gab es im Elektroniker-Handwerk, gefolgt von den Friseuren mit 24. Dass immer mehr junge Damen ihre Ausbildung im Handwerk absolvieren, und das nicht nur in der Berufsgruppe Friseure, sondern auch in den technischen Berufen, bei den Schornsteinfegern oder Zimmerern, bestätigten die 40 Gesellinnenbriefe.

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Kreishandwerksmeister Martin Ballof vollzog in Vertretung von Kammerpräsident Werner Rottler, der in Berlin feststeckte und nicht mehr rechtzeitig nach Villingen kommen konnte, die Freisprechung. „Liebe Junghandwerker und Junghandwerkerinnen hiermit spreche ich Sie frei, um Ihnen Ihr Leben als Gesellinnen und Gesellen fortan selbst in Ihre Hände zu legen“, so Ballof. Das Land benötige Handwerker, die durch ihr Fachkönnen wüssten, wie Dinge entstehen, die einzigartig seien.

Bild 9: Freisprechung Handwerk: Das Handwerk hat Zukunft

Politikprominenz aus Bund, Land und Kreis mit Bundestagsabgeordneter Derya Türk-Nachbaur, den Landtagsmitgliedern Guido Wolf und Niko Reith und Landrat Sven Hinterseh ließen sich es nicht nehmen, an der Freisprechungsfeier teilzunehmen. Doch im Mittelpunkt standen an diesem Abend die neuen Gesellen. Einen Einblick in die Ausbildung zum Friseur gaben Sabrina Mayer und Anna Siebert zusammen mit Obermeister Manuel Winter anhand einer Hochsteckfrisur, die auch das Gesellenstück war.

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Drei Landessieger, drei Zweiplatzierte auf Landesebene, fünf Kammersieger und neun Innungssieger ehrten der Geschäftsführer der Kreishandwerkskammer, Rainer Wagner und Kreishandwerksmeister Martin Ballof. Musikalisch wurde die Feier umrahmt vom Duo „Men and Me“. (rod)

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