Eine wahre Odyssee hat ein Kater hinter sich gebracht, der nach gut zwei Monaten wieder aufgetaucht ist. Der Tierschutzverein macht diese Geschichte öffentlich, um zu zeigen, wie wichtig es ist, sein Tier registrieren zu lassen, so der Verein in einer Pressemitteilung.

Milkys Familie zog im Februar von VS-Zollhaus nach Villingen, berichtet der Tierschutzverein VS in der Mitteilung. Obwohl die Familie versuchte, ihrem Liebling den Umzug so stressfrei wie möglich zu gestalten, ließ es sich nicht vermeiden, dass der Kater anfangs auf seinen Freigang verzichten musste, um sich an die neue Umgebung und die neue Wohnung zu gewöhnen. Milky war seinen Freigang gewohnt, konnte das Eingesperrtsein kaum ertragen und miaute jämmerlich, sodass seine Familie irgendwann nachgab und ihn auf den Balkon der Hochparterre-Wohnung ließ.

Zuerst schien er zufrieden mit der neuen Situation, doch nach kurzer Zeit sprang er beherzt vom Balkon und blieb seitdem verschwunden. Trotz Suchaufrufen durch den Tierschutzverein und Tasso blieb laut Tierschutzverein Milky wochenlang verschwunden. Die Familie hoffte natürlich, dass er in sein altes Zuhause nach Zollhaus lief, was sie hoffnungsvoll stimmte, da dort immer noch die Oma der Familie lebt. Doch auch dort tauchte der Kater nicht auf. Obwohl Katzen einen sehr guten Orientierungssinn haben und oft aus weiten Entfernungen wieder nach Hause finden, versagte Milkys eingebautes Navigationssystem offensichtlich.

Einige Kilometer entfernt zwischen Pfaffenweiler und Rietheim kümmert sich eine Katzenliebhaberin auf zwei Höfen seit vielen Jahren um die dortigen Bauernhofkatzen. Sie hat dort Futterstellen eingerichtet und lässt die Katzen mit Einverständnis der Landwirte auch kastrieren, um so deren unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Momentan leben auf einem Hof noch zwei alte Katzendamen, auf dem anderen vier Tiere, unter anderem der schwarz-weiße Kater „Herr Wolke“. An dieser Futterstelle landete irgendwann auch Milky auf seiner Odyssee. Da er aber ebenfalls schwarz-weiß ist, hatte die Betreuerin der Futterstelle zuerst nicht bemerkt, dass es sich hier um zwei verschiedene Kater handelte. Erst als Milky irgendwann zum Schmusen kam und Streicheleinheiten einforderte, ließ das die Katzenfreundin aufmerken.

Glückliches Wiedersehen

Dank der dem Tierschutzverein vorliegenden Vermisstenanzeige konnte der verschmuste Kater schnell als Milky identifiziert und seine Familie benachrichtigt werden. Diese war überglücklich und holte ihren Kater umgehend ab – ein ganzes Stück entfernt sowohl von seinem alten wie auch seinem neuen Zuhause. Dass Milky von Herzen froh war, seine Familie wiederzusehen, war daran zu erkennen, dass er sofort auf sie zulief, als sie an der Futterstelle aus dem Auto stieg und es ein freudiges Wiedersehen mit seinem Hundekumpel und seiner Familie gab.

In den ersten Tagen war Milky kaum mehr von seinen Menschen zu trennen und legte sich, wann immer möglich, auf sie drauf. War er alleine, verkroch er sich hinter der Waschmaschine, um sich in Sicherheit zu wiegen. Wieder einmal habe sich gezeigt, wie wichtig es ist, sein Haustier kennzeichnen und registrieren zu lassen. Sonst hätte es in diesem Fall kein Happy-End gegeben, so der Tierschutzverein in seiner abschließenden Bewertung.