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Im Trinkwassernetz des Stadtbezirks Schwenningen sind aktuell coliforme Keime aufgetreten, das teilen die Stadtwerke am Freitagnachmittag mit. Nach eigenen Angaben haben die Stadtwerke unverzüglich nach Erhalt des ersten Probeergebnisses mit der Chlorung des Trinkwassernetzes begonnen.

Für die Bevölkerung bestehe keine Gesundheitsgefahr. Das Gesundheitsamt hat die SVS verpflichtet, das Ortsnetz Schwenningen zu chloren, es wurde jedoch kein Abkochgebot angeordnet, heißt es in der Mitteilung. Die Bevölkerung von VS-Schwenningen könne das Trinkwasser wie gewohnt verwenden.

Gechlort wird im Hochbehälter Türnleberg, der folgende Stadtbezirke versorgt: Schwenningen, Zollhaus und Hardthöfe, den Zentralbereich, Weilersbach, Nordstetten, Teile der Wöschhalde, Mühlhausen und Obereschach und Dauchingen.

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SVS-Geschäftsführer Ulrich Köngeter erläutert die Situation: „Wir haben nach dem Auftreten coliformer Keime im August 2017 die Anzahl der vorgeschriebenen Probenahmen erhöht. Im Rahmen dieses Prozesses haben wir die Belastung mit coliformen Keimen festgestellt. Nachdem uns die ersten Ergebnisse des zertifizierten Labors erreicht haben – das Gesundheitsamt wird zeitgleich mit uns informiert – haben wir unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen gestartet.“

Am Freitagvormittag wurde demnach eine Besprechung mit dem Gesundheitsamt anberaumt und die Chlorung des Trinkwassers angeordnet. Eine Abkochanordnung sei aber nicht ergangen. „Direkt im Anschluss daran haben die Teams der Wasserabteilung begonnen, das Trinkwasser bis zum laut Trinkwasserverordnung höchst zulässigen Chlorgehalt von 0,3 Milligramm pro Liter Wasser zu chloren sowie das Netz an strategisch ausgewählten Punkten zu spülen, um so das Chlor im gesamten Netz verteilen zu können“, erklärt Ulrich Köngeter.

Im Zuge der Probenahme wurde veranlasst, auch die Unterstämme der coliformen Keime zu bestimmen. Die Auswertung der Kulturen dauere noch an.

Eine Ursache oder eine Quelle der Keime kann derzeit nicht ausgemacht werden. „Unsere Vermutungen vom vergangenen Jahr scheinen sich jedoch zu verdichten: Aufgrund der ferienbedingten verminderten Abnahme aus dem Wassernetz durch Betriebe, öffentliche Einrichtungen und Haushalte, ist der Absatz gesunken, das Wasser steht in vielen Leitungssträngen und stagniert. Zusammen mit den hohen Temperaturen entsteht ein ideales Milieu, in dem sich die Keime vermehren können“, erklärt Ulrich Köngeter.

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Die SVS empfiehlt der Bevölkerung – vor allem denjenigen, die jetzt aus dem Urlaub zurückkehren – die Wasserleitungen in ihren Wohnungen und Häusern und Betrieben wie schon in der Vergangenheit gut zu spülen, das Wasser minutenlang laufen zu lassen. So wird das stehende Wasser aus den Leitungen entfernt.

Coliforme Keime treten seit Beginn der Hitzeperiode in ganz Baden-Württemberg verstärkt auf. „Es handelt sich um kein lokales Problem von Villingen-Schwenningen“, betont Ulrich Köngeter.

Die Stadtwerke haben umgehend nach Vorliegen der Ergebnisse reagiert. „Wir haben bereits nach dem ersten keimpositiven Probebefund die Wasserdesinfektion vorgenommen, ohne das Ergebnis der weiteren Probenahme abzuwarten“, so der SVS-Geschäftsführer.

Da das Wasser ganz regulär genutzt werden könne, seien außer der Chlorung keine weiteren Maßnahmen mehr notwendig. Das aktuelle Vorgehen wurde und wird mit der übergeordneten Stelle der SVS, dem Gesundheitsamt, abgestimmt. Das Ergebnis der zweiten Probe, der Nachprobe, wird in Kalenderwoche 35 erwartet.

Bereits im August vergangenen Jahres waren coliforme Keime im VS-Trinkwasser entdeckt worden. In der Folge mussten tausende Haushalte über mehrere Wochen ihr Wasser abkochen.

Rückblick:

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