Am 23. März 2018 soll die Neckarhalle in VS-Schwenningen offiziell in Betrieb gehen: Dafür plant Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier bereits eine ganze Woche mit Veranstaltungen. Doch schon jetzt sei klar, sagte er bei der Vorstellung des neuen Kultursaison-Programms für 2018/19: Zusätzliches Personal werde es für den neuen Veranstaltungsort kaum geben. Lediglich eine neue Stelle für einen Techniker sei vorgesehen.

Das bedeutet laut Dobmeier, der in Personalunion auch Geschäftsführer des städtischen Unternehmens Kultur- und Tagungsräume Villingen-Schwenningen GmbH (KTVS) ist, dass man künftig mit dem ansonsten bereits vorhandenen Personal nun zusätzlich auch die Neckarhalle bespielen müsse.

Bedeutet das nun im Umkehrschluss Konkurrenz und Personalknappheit für die bereits bestehenden Veranstaltungsstätten wie Neue Tonhalle, Theater am Ring oder Franziskaner Kulturzentrum? Dobmeier sagt, er habe zwar bereits "leichte Kürzungen" im Programm für die neue Spielzeit etwa in den Reihen "Junges Podium" und bei Sonderveranstaltungen vorgenommen, und dies auch mit Blick auf die neuen Aufgaben in der Neckarhalle. Doch ansonsten müsse er sich bei der Frage, ob und wann Personal für die Neckarhalle abgezogen werden müsse, "vorsichtig vortasten". Denn die Antwort ergebe sich daraus, wie stark die Halle künftig bespielt werde, und das werde sich erst nach und nach entwickeln.

Grundsätzlich betonte Dobmeier, dass er den neuen Veranstaltungsort beim Programm nicht zu Lasten von Villingen positionieren wolle. "Das Theater der Gesamtstadt steht nach wie vor am Romäusring", unterstrich der Kulturamtsleiter. Die Aufgabe des Franziskaner Konzerthauses sei "sowieso klar". Auch soll es keine Konkurrenz in Schwenningen geben: Dort im Theater im Capitol würden weiterhin "die kleinen Formen des Theaterspiels" gepflegt, "weil das in dieser Form nur dort funktioniert." Klar sei aber auch: Das Gesamtbudget bleibe gleich, damit würden "die Kuchenstücke kleiner", auch weil mit der Neckarhalle auch neue Zielgruppen angesprochen werden sollen.

Der Kulturamtsleiter sieht die Aufgaben der Neckarhalle folglich anders angelegt als in den bestehenden Veranstaltungsorten. Sie solle zum einen ein "Haus der Vereine" werden, wo beispielsweise Fastnachtsveranstaltungen ihren Platz haben. Zum anderen solle sie den örtlichen Hochschulen für größere Anlässe dienen – auch für Abschiedsfeiern und Partys, für Bälle und Konzerte. Denn die Neckarhalle werde bewusst "robuster gebaut" als etwa die Neue Tonhalle. Und nicht zuletzt solle sie ein Ort "interkultureller Begegnung" werden, der sich ausdrücklich auch für Einwanderer und Bürger mit Migrationshintergrund öffne.

Was das konkret bedeutet, dürfte das Auftaktprogramm beispielhaft skizzieren (siehe Infokasten). Vor dem offiziellen Programmstart wird es übringens vorab eine Veranstaltung geben: die Schwenninger Narrenzunft wird dort ihren Ball feiern.