
Das Gebäude an der Richthofenstraße erstrahlt außen mittlerweile in neuem Glanz. Die Fassade, die Fenster, das Dach, die sanitären Anlagen und das Treppenhaus wurden und werden noch saniert. Vom Eingang geht es hinauf in den ersten Stock, wo die unscheinbare Eingangstüre zum MPS-Studio zu finden ist.
Das Studio steht seit einigen Jahren als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und darf selbst nicht verändert werden. Direkt hinter der Eingangstüre befindet sich die Bar. Hier können Gäste Getränke erwerben. Ein altes Tonbandgerät steht in einer Ecke, alte Bilder schmücken die Wand. Von diesem Vorraum aus gelangt man in einen Aufenthaltsraum mit gemütlichen Sitzgelegenheiten. Auch hier erzählen alte Fotografien an den Wänden von der bewegten Geschichte des Tonstudios.
Friedhelm Schulz, zweiter Vorsitzender des MPS-Fördervereins, kann Besuchern viele Geschichten rund um das legendäre Studio sowie die Gründung vor 50 Jahren erzählen.
Vom Aufenthaltsraum aus gelangt man durch eine Tür in das Herzstück des legendären Tonstudios. Ein riesiges Regiepult, ein großes Mischpult dahinter, mehrere Tonbandgeräte und Boxen füllen den Raum. Die Wände sind komplett mit einem Lamellenmuster überzogen , was eine nahezu hallfreie Raumakustik ermöglicht.
Eine Besonderheit ist zum Beispiel ein Ampex-Tonbandgerät, welches 24 auf Spuren aufnehmen kann. Die analoge Technik hier ist einzigartig und sehr robust. Aufnahmen haben bis heute eine Top-Qualität. Viele Bereiche der Anlage sind immer noch einsatzbereit. Der Förderverein versucht jedoch in Zusammenarbeit mit Tontechnikern den vollen Funktionsumfang bis Anfang nächsten Jahres wieder herzustellen. Das ist nicht einfach, angesichts der vielen Kabel und und Bauteilen. Pläne und Beteiligte aus der Zeit, als die Anlage eingerichtet wurde, gibt es nicht.
Durch eine dicke Glasscheibe kann man vom Regieraum in das Aufnahmestudio blicken. Hier ist genügend Platz, um Bands und größere Musik-Formationen gleichzeitig aufzunehmen. Ein Flügel steht im Raum, darüber ist ein spezieller Mikrofon-Arm platziert. auch in diesem Raum herrschen aufgrund der großflächigen Schalldämmung an Wänden und der Decke beste Aufnahmevoraussetzungen.