An Brücken, über die nur mit reduzierter Geschwindigkeit gefahren werden darf oder die für Lastwagen gesperrt sind, hat man sich in der Region schon fast gewöhnt. Sanierungsbedürftige Brücken gibt es einige. Doch eine Brücke, die so beschädigt ist, dass in ihr ein beachtliches Loch klafft, das ist dann zum Glück nur die Ausnahme.

Im Groppertal zwischen Villingen und Peterzell traut man nun allerdings seinen Augen kaum. Im Belag der Setnik-Brücke ist ein Loch, durch das man nicht nur den verrosteten Stahl der Brückenkonstruktion, sondern in aller Deutlichkeit sogar das darunter fließende Wasser der Brigach sprudeln sieht.
Die Brücke, eine alte, denkmalgeschützte Stahlkonstruktion auf der Gemarkung der Gemeinde Unterkirnach ist schon seit vielen Jahren sanierungsbedürftig. Ihre Traglast ist schon lange auf 1,5 Tonnen beschränkt, weil schon vor Jahren Schäden aufgetreten sind.

Als nun aber im Groppertal Gleisarbeiten anstanden und der Bahnübergang mit Brücke im Bereich des Steinbruchs gesperrt war, verlief die ausgeschilderte Umleitung genau über diese Brücke.
Im Ergebnis nahm diese noch mehr Schaden, als bereits sowieso schon vorhanden war.
„Von der Umleitung und dem jetzt entstandenen Schaden haben wir erst erfahren als uns ein Anwohner vom Loch in der Brücke berichtete“, ärgert sich Bürgermeister Andreas Braun. Unverzüglich habe man die Brücke komplett gesperrt.

Rolf Weißer, Unterkirnacher Gemeinderat und Ingenieur für Hochbau, erinnert sich: „Diese Beschränkung auf 1,5 Tonnen gibt es schon seit eh und je. Sie ist eine Sicherheitsmaßnahme, weil keiner weiß, welche Last die Brücke tatsächlich tragen kann.“ Ein Loch habe die Brücke schon früher einmal gehabt, erinnert er sich. Das habe man damals aber gerichtet.
Tonnagenbeschränkung nicht beachtet
Eine Sanierung der denkmalgeschützten Brücke sei vor vielen Jahren mit 260.000 Euro veranschlagt worden, erinnert sich Rolf Weißer weiter. Weil sie aber eigentlich nur ein sehr geringes Verkehrsaufkommen bewältigen müsse, habe man sich damals gegen eine Sanierung entschieden.
Für diesen Betrag dürfte eine Sanierung der Brücke heute allerdings kaum mehr zu bekommen sein. Gemeinderat Jürgen Weißer fragt dennoch zurecht: „Was nutzt die schönste Brücke, wenn man sie nicht nutzen kann.“

Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes bestätigt, dass während der Gleisbauarbeiten im Groppertal eine Umleitung des Verkehrs notwendig war.
Das Landratsamt habe die Umleitung angeordnet und bei der Streckenführung auch die Tonnagebeschränkung für die Setnik-Brücke beachtet. Das Unternehmen, das die Umleitung ausgeschildert hat, habe sich an diese Vorgabe aber nicht gehalten.