Nach einem sehr nassen Frühjahr mussten die Landwirte der Raumschaft Triberg in den vergangenen Tagen Überstunden machen – es galt, den ersten Grasschnitt einzubringen. Und da keiner so recht wusste, wie lange das aktuell gute – und vor allem trockene – Wetter anhält, hieß es, Gas zu geben.

Silage mit viel Eiweiß

Gut war dran, wer dabei auf Silierung des grünen Futters setzte – dabei wird das Gras mehr oder weniger nur angewelkt und dann entweder direkt in Pressballen verpackt oder aber in sogenannte Fahrsilos untergebracht. Da machen auch mal ein paar Tropfen Regen nicht sehr viel aus. Das Futter enthält noch sehr viel Eiweiß und gilt daher als besonders hochwertig, weil es auch Kraftfutter einspart. Andererseits heißt es, dass sowohl Fleisch- als auch Milchqualität abnähmen, so die Wissenschaftlerin Susanne Weyrauch in ihrer Veröffentlichung „Silage – das Unfutter“.

Anders sieht das bei der Heuernte aus, zu der mittlerweile wieder viele Landwirte zurückkehren. Dazu braucht es schon einige Tage trockenes Wetter, letztlich auch mehr Platz.

Heu zu machen ist ein Wettlauf mit dem Wetter – je schneller das Gras getrocknet ist, desto geringer das Risiko, dass es durch Regen wieder nass wird. Sonne und Wind, der mithalf, das Gras zu trocknen – ideale Bedingungen also – gab es in den vergangenen Tagen reichlich in der Raumschaft Triberg. Heuernte ist allerdings auch deutlich mehr Arbeit, denn das Gras muss zum Trocknen häufiger gewendet und geschüttelt werden, um Fäulnis zu vermeiden, dann geht es wie beim Silieren: In Schwaden abgelegt, wird es entweder mit der Ballenpresse oder dem Ladewagen aufgenommen.

In der Raumschaft ist die Mehrzahl der Wiesen bereits abgemäht, nur mehr an wenigen Stellen steht das Gras noch, was nicht unbedingt gut für die Qualität ist. Denn wenn das Gras zu reif ist, sind die Nährstoffe bereits in die Samen und Knospenanlagen gewandert, und das Heu enthält kaum mehr Nährstoffe. Mit zunehmender Entwicklung nimmt der Rohfaseranteil zu.