Über zwei Jahre stand das Parkhotel Wehrle im Herzen Tribergs leer – nun wird ihm unter dem neuen Direktor Johannes Hilser neues Leben eingehaucht. Am Wochenende ist die Eröffnung – und jeder ist willkommen.

Farbeimer, Werkzeug und Besen stehen im Weg, überall wuseln emsige Menschen umher. Wer dieser Tage das Prisma Parkhotel Wehrle in Triberg betritt, bekommt einen Einblick davon, wie viel Arbeit eine Hotel-Neueröffnung macht. Zwei Jahre stand der renommierte Beherbergungsbetrieb im Herzen der Wasserfallstadt leer – an diesem Samstag wird er unter neuer Führung eröffnet. „Wir sind nun im Endspurt angekommen“, sagt der neue Direktor, Johannes Hilser, und lacht.

Wer sich mit Hilser, der aus St. Georgen kommt und in Mönchweiler lebt, unterhält, kann dessen Begeisterung über das 400 Jahre alte Haus zu jeder Zeit wahrnehmen. Es ist die Geschichte, die ihn fasziniert. „Wenn das Haus sprechen könnte, könnte es ja ganze Bücher darüber erzählen, was es schon alles erlebt hat“, schildert er seine Gedanken. Wahre Schätze finde man zuhauf in seinen Räumen: „Es ist ja fast schon ein Museum.“ Selten, sagt er, treffe man noch ein Haus mit dieser Tradition – „es hat unheimlich großes Potenzial“.

Und das will Hilser, der über jahrzehntelange Erfahrung in der St. Georgener Hotellerie verfügt, nun nutzen. Als Kontrast sieht er den modernen zweistöckigen Spa-Bereich. Auch verfügt das Hotel über einen eigenen Park und die laut Hilser darin befindliche größte Uhrmacher-Statue Deutschlands.

Eine weitere Besonderheit: Das „Kleinste Standesamt Deutschlands“, das in einen der Speiseräume eingegliedert ist. Dieses möchte Hilser unbedingt wieder reaktivieren. Kein Wunder – denn was stimmt zufriedener als glückliche Brautpaare, die im eigenen Haus sowohl heiraten als auch ihre Hochzeit feiern? Auch auf den Gastronomie-Bereich will er einen besonderen Fokus legen: „Ich möchte eine sehr gute Küche zaubern“, sagt Hilser und fügt hinzu: „Für jeden Gaumen und für jeden Geldbeutel.“ Saisonal soll sie sein – und Freunde des „Fine-Dinings“ genauso ansprechen wie Vereine oder Familien, die am Wochenende gutbürgerlich essen gehen möchten. Diesen Spagat zu schaffen, sei sein Ziel: „Dass die Leute sagen: Hier ist es schön, hier fühle ich mich wohl, hierher komme ich wieder.“ Besonders am Herzen liegt Hilser, dass sich die Gäste wohl- und willkommen fühlen. „Ich denke, das ist das Schöne als Hoteldirektor: Man darf Gastgeber sein.“

Hilser hat viele Pläne – schätzt die Umsetzung aber realistisch ein: „Jeder Direktor möchte natürlich auch seine eigenen Fußtritte hinterlassen“, sagt er. „Ich möchte das aber ganz langsam angehen, damit die Mitarbeiter sich akklimatisieren können.“

Doch nun steht erst einmal die Eröffnung am Samstag an. Ab 10 Uhr stehen die Türen des Hotels für Besucher offen. Geplant ist eine kleine Tombola, bei schönem Wetter soll draußen gegrillt werden und ein Bierwagen zur Bewirtung bereitstehen. „Damit man einfach gemütlich zusammen sein kann“, erklärt Hilser. Aus symbolischen Gründen soll auch das große Tor geöffnet werden. Soll heißen, wie der neue Hoteldirektor betont: „Jeder ist herzlich willkommen.“