Angekündigt als Motto-Konzert namens Oscar-Nacht entpuppte sich das Frühjahrskonzert der Stadt- und Kurkapelle Triberg eigentlich eher als eine Show. Bei absolut vollem Haus – auch die Empore war voll besetzt – brillierten die Showacts um Hansjörg Hilser mit einer schillernden Aufführung.

Gesungen wurde in den letzten Jahren bei praktisch jedem Konzert, mal aus eigenen Reihen, mal unterstützt von der Chorgemeinschaft. Was aber bei der Oscar-Nacht zu erleben war, waren Show-, Slapstick- und Tanzeinlagen, ein Frauen-, ein Männer- und ein SKKT-Chor und viel Begeisterung, die auch auf das Publikum übergriff. Dazu kam die fantastische Moderation durch Sabina Huber und Felix Kentischer, die immer wieder auch komödiantische Akzente setzte.

Die Oscar-Nacht begann bereits im Foyer, wo auf dem berühmten Roten Teppich der Promi-Fotograf Bilder schoss. Die Stadt- und Kurkapelle erschien, nahm Platz und eröffnete den Reigen mit der berühmten Hollywood-Fanfare. Eröffnet wurde der Melodienstrauß durch Tonfilmschlager aus den Jahren 1930 bis 1950, die im Übergang von der Stumm- zur Tonfilmzeit entstanden. Einen ersten Höhepunkt markierte „Summertime“ aus Porgy and Bess von George Gershwin. Da rieselte Gänsehaut über den Körper, als Barbara Gardas den bekannten Titel sang und Hansjörg Hilser mit der Trompete bewies, dass er sein Instrument bestens beherrscht.

„Die glorreichen Sieben“ markierten einen Wechsel zu herausragenden Western, gefolgt von einer Hommage an einen der wohl bekanntesten Komponisten des Genres, Ennio Morricone, bei der Julie Naujoks den Gesang von „Spiel mir das Lied vom Tod“ eindrucksvoll inszenierte.

Eher slapstickmäßig ging es weiter – und eigentlich war es auch kein Hollywood-Blockbuster, als Moderator Felix Kentischer bei seinem Auftritt als „Gendarm von St. Tropez“ Louis de Funes parodierte und das Orchester dazu pfiff und sang. Selbst „Waldorf und Statler“, die beiden Muppet-Opas, hatten ihren Auftritt, musikalisch begleitet von „Lady Brass“, den Frauen aus dem Orchester. Mit „Grease“ und einer tanzenden Gina Kürner ging es in die Pause, nach der wiederum die Hollywood-Fanfare erklang.

Es folgten die „Blues-Brothers“, humorvoll präsentiert mit tanzenden Männern, und die wundervolle Interpretation von „Gott, deine Kinder“, dem Lied der Zigeunerin Esmeralda im Glöckner von Notre Dame, mit Fabienne Dold (Gesang) und Lisa Nagel (Klavier), unterstützt durch den SKKT-Chor.

Meilensteine aus Hollywood, die „Hollywood Milestones“: der Titel dieses Medleys hielt, was er versprach. Es vereinte einige der schönsten und eingängigsten Melodien aus 25 Jahren Film- und Filmmusikgeschichte von den 90er- bis in die 2010er-Jahre. Mit „The greatest Showman“, dem Musical über das Leben des Zirkusdirektors Phineas Taylor Barnum und einem leidenschaftlich gespielten Saxofon-Solo von Julian Schätzle ging die Show zu Ende. Frenetischer Jubel und Applaus lockten das Orchester zu mehreren Zugaben.