Investitionen in die Wasserversorgung nehmen für den Gremmelsbacher Ortschaftsrat einen wichtigen Stellenwert ein. Angesichts ausgetrockneter Löschteiche in diesem Sommer müssten ­auch die Außenbereiche mit Hydranten ausgestattet sein. Die erste Sitzung des Ortschaftsrats nach der Sommerpause diente in Gremmelsbach – wie zuvor auch in Nußbach – zur Sondierung, welche Wünsche der Ortsteil in Sachen Haushaltsmittelanmeldung für das Jahr 2023 hat.

Hydranten sollen Folgen ausgetrockneter Teiche auffangen. Bild: Antranias/Pixabay
Hydranten sollen Folgen ausgetrockneter Teiche auffangen. Bild: Antranias/Pixabay

Alleroberste Priorität hat für die Mitglieder des Gremiums der Ausbau des Trinkwassernetzes. Das ist nicht unmittelbar Gegenstand der Mittelanforderung an den Kernhaushalt, vielmehr betrifft dies den Eigenbetrieb Wasserversorgung. Dennoch legt das gesamte Gremium allergrößten Wert auf diesen Punkt. „Nach Aussagen der Meteorologen hatten wir nach 2003 und 2018, die schon sehr trocken waren, vor allem im Schwarzwald den trockensten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, zeigte Ortsvorsteher Helmut Finkbeiner auf. Laut Bundesumweltamt werde ein solches Jahr keine Ausnahmeerscheinung bleiben. Man habe, vor allem an den Südhängen, eine Steppenlandschaft erlebt.

Schon mehrfach sei die Feuerwehr gefahren, um Anwesen mit Eigenwasserversorgungen zu unterstützen, denen die Brunnen während der Sommerdürre ausgetrocknet sind, meinte Robin Bertsche, stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung Gremmelsbach. Es sei wichtig, künftig auch in den Außenbereichen auf städtisches Wasser aus Hydranten zurückgreifen zu können. „Viele Löschwasserteiche sind in diesem Sommer ausgetrocknet“, zeichnete Bertsche ein dramatisches Bild. Selbst der Löschwasserteich im Steinbis sei betroffen, die Lage sei besorgniserregend. Dort, wo es sich anbiete, könnte man gleichzeitig Breitband mitverlegen. Zwar sei der Ausbau schon länger geplant, die diesjährige Dürre habe aber für eine völlig neue Dynamik gesorgt.

Dabei soll die bereits weitgehend vorhandene Wasserleitung im Obertal angeschlossen werden. In diesem Bereich seien vor allem im oberen Teil mehrere Druckerhöhungen notwendig, wie auch im Leutschenbach und den kleineren Straßen im Außenbereich (Uhrenbühl, Gefell, Schafberg bis zur Althornberg und weitere). Auch da müssten Druckerhöhungen zwischengeschaltet werden, so gehe man von Kosten in Höhe von zwei Mal rund 80  000 Euro aus.

Die Gemeinde­straßen, für deren Unterhalt bisher 75 000 Euro zur Verfügung stünden, sollen nach Wunsch des Gremiums künftig wegen der enorm gestiegenen Kosten mit 100  000 Euro unterhalten werden. Mittelfristig müsse man auch an die Engstelle Leutschenbach herangehen. Für den Straßenabbruch gebe es bereits ein älteres Gutachten, das Kosten von 250 000 Euro veranschlage.

3000 Euro wünscht sich der Ortschaftsrat für eine Beschallungsanlage im Dorfgemeinschaftsraum, weitere 2500 Euro für die Sanierung des ehemaligen Werkraums. Mittelfristig müsse man aber sicher auch an die Fenster gehen, was aber rund 150  000 Euro kosten werde. Ebenfalls im mittelfristigen Bedarf seien Fenster und Türen (etwa 60  000 Euro) sowie die öffentlich zugänglichen Toiletten (45  000 Euro) im Rathaus.

Ortsvorsteher Helmut Finkbeiner wird die Wünsche der Verwaltung zur Einarbeitung in den Haushaltsplan vorlegen. Man wird sehen, was davon wann umsetzbar sein wird.