Es war beinahe zu erwarten: Nachdem vor einigen Tagen die Nachbargemeinde Schönwald die Eintrittspreise für deren Naturfreibad erhöht hatte, legte nun auch die Triberger Verwaltung dem Gemeinderat eine entsprechende Erhöhung vor. Das Waldsportbad sei ein „Luxus, den wir uns leisten“, betonte dazu Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel in der jüngsten Sitzung.

Gerade bei den ermäßigten Karten stieß den Mitgliedern der SPD die Satzung erneut sauer auf: Familienkarten gälten nicht für „Patchworkfamilien“, wie Susanne Muschal verdeutlichte. Und Ute Meier befand, dass auch Rentner zu der Personengruppe „ermäßigt“ gehören müssten. Zudem regte Muschal an, die Erhöhung für die Einzelkarten auf nur 50 Cent zu beschränken.

Der Bürgermeister zeigte Gründe für die Erhöhungen auf: Zum einen liege das Defizit für das Freibad sehr hoch – im Jahr 2019 lag dieses bei 242.000 Euro (Einnahmen: 29.000 Euro), in den Corona-Jahren 2020 und 2021 bei 210.000 und 240.000 Euro, bei Einnahmen von gut 15.600 respektive 12.200 Euro. Für 2022 werde es etwa 275.000 Euro betragen, die Eintrittsgelder lagen da bei 31.100 Euro. Für 2023 seien Investitionen von etwa 50.000 Euro vorgesehen. Die Mehreinnahmen beziffere man mit rund 11 100 Euro – bei gleichbleibender Besucherzahl.

Beate Adam (CDU) verdeutlichte, dass ihre Fraktion die moderate Erhöhung mittragen werde. Sie appellierte an die Bürger, Saison- und Familienkarten zu kaufen: „Wir wollen das Bad solange als möglich offen halten, was aber nur Sinn macht, wenn es auch genutzt wird.“

Michael Hummel (FWV) freute sich, dass die Vorschläge seiner Fraktion bezüglich der Preise der Familien- und Saisonkarten angenommen wurden. Muschal wies darauf hin, dass beim Bürgercafé in allen Gruppen das Bad eine Rolle gespielt habe.

Generell wurden die Erhöhungen mehrheitlich akzeptiert. Zu den Anträgen ist festzuhalten, dass der Antrag, die Erhöhung für Einzelkarten auf 50 Cent zu beschränken, nur fünf Befürworter fand und somit nicht berücksichtigt wird. Dafür werden künftig auch Patchworkfamilien in den Genuss der Familienkarte kommen – dieser Antrag wurde bei nur zwei Gegenstimmen angenommen, während Rentner weiterhin wie Erwachsene behandelt werden – was sie ja auch sind.