Wie wenig planbar beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) ein Fest ist, zeigte sich beim Tag der Offenen Tür, den das DRK Triberg-Schonach anlässlich des 125-jährigen Bestehens bei wundervollem Spätsommerwetter rund um das Kurhaus Triberg feierte. So musste der interessanteste Teil der offenen Tür bereits sehr frühzeitig abreisen – Einsatz für Hubschrauber Christoph 11 mit dem Notarzt. Auch das weitere Programm war gekennzeichnet von aktuellen Einsätzen – der Rettungswagen war ebenfalls gefordert und ein Durchkommen nicht ganz einfach, da das Fest sehr viele Besucher erlebte.

Neben der Außenbewirtung durch die Narrenzunft Triberg hatte man im Schwendisaal die Chance auf Kaffee und lecker Kuchen, im großen Saal war Kino – man zeigte diverse Bilder und kleine Videos von der Arbeit. Im Foyer hatten Kinder Gelegenheit, sich schminken zu lassen – auf verschiedene Weise. Einen Teil davon konnte man später in Aktion verfolgen. Dazu war auch das allererste Einsatzfahrzeug der Triberger zu sehen – eine Rolltrage, die lange Jahre bei vielen Einsätzen ihren Dienst tat.

Blickfang war, nach dem Abschied vom Hubschrauber, die Rettungsaktion rund um ein verunglücktes Auto, das zudem in eine Gruppe spielender Kinder gerast war, kundig moderiert von Uwe Böttcher. Da dieser häufig als Einsatzfahrer mit dem First Responder-Fahrzeug als Helfer vor Ort zu ähnlichen Einsatzszenarien kommt, waren seine Erläuterungen sehr fachmännisch. Er erklärte, was auf die Einsatzgruppe bei einem „MANV-Unfall“ (Massenanfall von Verletzten) zukommt. In diesem Fall musste zugleich die Feuerwehr (in diesem Fall aus Schönwald) alarmiert werden, da das Fahrzeug nicht einfach geöffnet werden konnte. „Mit den Feuerwehren arbeiten wir immer sehr vertrauensvoll und intensiv zusammen“, war von Böttcher zu erfahren.

Immerhin, durch die zerstörte Heckscheibe war es möglich, minder schwer verletzte Personen durch den Gepäckraum zu befreien, zugleich konnten auch Einsatzkräfte ins Innere des Fahrzeugs und beruhigend auf die Insassen einwirken. Viel Arbeit kam dann zunächst auf die Männer der Feuerwehr zu: Nach einer kurzen, intensiven Erkundung kam zunächst der hydraulische Spreizer zum Einsatz, mit ihm wurden die Fahrzeugtüren auf brachiale Weise entfernt. Mit der Hydraulikschere wurde der kleine Fiesta anschließend zum Cabrio umfunktioniert. Danach konnten auch der wohl schwerstverletzte Fahrer und sein Beifahrer aus dem Auto geholt werden. Das Auto selbst hatte wohl am Ende nurmehr Schrottwert, zumal auch die Scheiben Opfer der Öffnung wurden.

Später konnten die vielen Besucherinnen und Besucher erleben, wie mittels der Triberger Drehleiter aus höheren Sphären gerettet wird – ebenfalls äußerst spektakulär. Das DRK-Fest darf getrost als in jeder Hinsicht erfolgreich gelten, brachte es den Besuchern doch auch die Arbeit der Retter näher, egal ob DRK oder Feuerwehr.