Wenn Martin Grießhaber zur Fackelwanderung einlädt, können die Teilnehmer sicher sein, dass irgendwo an der Strecke Geister ihr Unwesen treiben. Glücklicherweise sind die Tennenbronner Geister angenehme Zeitgenossen, weshalb den Teilnehmern außer einem kurzzeitigen Schreck nichts geschieht. Für Martin Grießhaber war es eine Herausforderung, knapp 70 Teilnehmer bei der Wanderung Sagenhaftes Tennenbronn sicher über Stock und Stein zu führen. Als ausgebildeter Schwarzwald-Guide kennt Grießhaber auch die Sagen und Geschichten aus der Region.

Die versprochene Erlebnistour wurde von den Teilnehmern als angenehm empfunden. Schemenhaft bildeten sich die Fackelträger im Dunst der brennenden Fackeln ab. Ein langer Lichterzug bewegte sich in Richtung Schönstattkapelle zum Severinhof. Ab und zu wurden die Schritte langsamer, um das teilweise unebene Gelände zu durchlaufen. Ein weiterer Haltepunkt war am Kammererhof im Gersbach. In einem weiten Rund versammelten sich die Teilnehmer und lauschten den Geschichten, die Martin Grießhaber zum Besten gab. Es handelte sich um alte Sagen mit oftmals schaurigem Inhalt. Es wurde vom Kappelgeist am Windkapf berichtet, der noch immer sein Unwesen treiben soll. Als Räuberhauptmann an mancher Untat beteiligt, bewacht sein Hund den von ihm erbeuteten Schatz. Vom Geist beim Josenhof berichtete Martin Grießhaber, dass dort die Pferde geflochtene Schweife hatten. Um den Eindruck einer Geisterstunde zu erleben, versteckten sich Carina, Philip und Anna Grießhaber im Wald und zeigten sich als leibhaftige Geister der Neuzeit. Welche Geschichte sich um die Glocke der St. Wendelkapelle in Oberkirnach ereignet haben soll, erklärte Martin Grießhaber. Die Glocke landete unter Getöse im Klosterweiher in St. Georgen, als sie im Glockenturm der Lorenzkirche aufgehängt werden sollte.

Gut zwei Stunden waren die Teilnehmer unterwegs, bis sie sich beim Pavillon im Kurgarten einfanden. Dort präsentierten Gerhild, Carina und Martin Grießhaber Punsch und Glühwein mit Lebkuchenerzeugnissen.