Wie schnell in der Ortsdurchfahrt gefahren werden darf, beschäftigte den Ortschaftsrat Tennenbronn bereits im vergangenen Jahr. Damals wurde die Stadtverwaltung beauftragt, Tempomessungen im Ort vorzunehmen. Daraus sollte sich ableiten lassen, ob die Ortsdurchfahrt durchgängig als eine 30-Stundenkilometer-Zone ausgewiesen werden soll. Inzwischen liegen die Auswertungen vor und das Ergebnis wurde in der jüngsten Ortschaftsratssitzung diskutiert. Bei zwei Gegenstimmen wurde die Beibehaltung von Tempo 50 beschlossen.

Reduzierung wäre möglich

Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß aus dem Rathaus Schramberg berichtete über die ermittelten Werte dem Ortschaftsrat. Gleich zu Beginn der Diskussion stellt Rehfuß fest, „eine solche Reduzierung ist entsprechend des Erlasses des Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg vom 10. Dezember 1996 grundsätzlich möglich.“ Vor allem auch dann, wenn es sich bei der beantragenden Gemeinde um einen Kurort handelt. Den vor Jahren verliehenen Titel Kurort hat Tennenbronn bereit vor Jahren verliehen bekommen und bis heute behalten.

Verkehrsschau für Tempo 30

Die Teilnehmer der Verkehrsschau haben bereits über eine Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit beraten. Sofern das Einvernehmen des Ortschaftsrates gegeben werde, könnte die Reduzierung angeordnet und umgesetzt werden, befand das Gremium laut Rehfuß. Am 21. Mai 2019 wurde im Ortschaftsrat festgelegt, dass vor einem Beschluss die tatsächlichen Geschwindigkeiten ermittelt werden sollen.

Das nun vorgelegte Ergebnis an den drei Messpunkten Hauptstraße 5-7, Hauptstraße 75 und Bruck 33 sieht bei näherem Betrachten nicht so schlecht aus. An den drei Messpunkten wurde der Verkehr in beiden Richtungen im Zeitraum vom 5. Juni bis 4. Juli 2019 gemessen. Dabei passierten 5128 Fahrzeuge die Messpunkte. Insgesamt ergaben die Auswertungen durchschnittliche Geschwindigkeiten von 45-, 51- und 56 Stundenkilometern.

Höchstwert 103 Stundenkilometer

Ein Höchstwert mit 103 Stundenkilometern wird einem Kurierfahrer zugeschrieben, der in der Nacht unterwegs war und auch an weiteren Messstellen registriert wurde, so Matthias Rehfuß. Generell will die Stadt Schramberg künftig auch einen neuen Radarwagen einsetzen, um zu schnell Fahrende zu erfassen.

Meinungen im Gremium

Reinhard Günter von der BDU sprach sich für eine reduzierte Geschwindigkeit aus, denn die Anwohner hätten wegen des Lärms viel zu ertragen. Dazu werde bei Tempo 30 gerademal 48 Sekunden mehr für die ein Kilometer lange Durchfahrtstrecke benötigt. Vor dem Altersheim sind bereits Schilder mit dem Hinweis auf Fußgängerverkehr aufgestellt. Felix Broghammer, CDU, sagt: „Man muss auch den gesunden Menschenverstand benutzen“, nimmt man am Straßenverkehr teil. Sonja Hils, CDU, „fände Tempo 30 angebracht, das Thema kann ja nochmal auf den Tisch.“