Gleich zwei soziale Wohn- und Betreuungsprojekte sollen in der Talstraße eingerichtet werden. Zum einen eine Jugendhilfestation für Kinder und Jugendliche. Außerdem soll dort ein Ambulant Begleitetes Wohnen für Menschen mit seelischer Behinderung entstehen. Für die Projekte, die in unterschiedlicher Trägerschaft stehen, sollen eine leer stehende Wohnung sowie zwei aneinander gebaute Gebäude genutzt werden. Beide Projekte werden in der Sitzung des Technischen Ausschusses beziehungsweise im Gemeinderat am heutigen Mittwoch, 22. März, vorgestellt.

Wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, steht hinter der geplanten Jugendhilfestation die Organisation „Switch – Gesellschaft für lösungsorientierte Pädagogik, Entwicklung und Beratung“ aus Villingen-Schwenningen. Das Kernangebot besteht in einem strukturierten und flexiblen Tagesangebot für acht Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren mit Unterstützungsbedarf im Bereich der sozialen und emotionalen Entwicklung.

Die Kinder und Jugendlichen erhalten hier mehrmals in der Woche ein Mittagessen, sie bekommen zudem Unterstützung beim schulischen und sozialen Lernen. Darüber hinaus gibt es kreative, praktische und erlebnispädagogische Angebote sowie freiwillige Freizeitangebote in den Schulferien.

Das Angebot entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt des Schwarzwald-Baar-Kreises, das auch die Finanzierung übernimmt und orientiert sich an „dringendem Hilfebedarf in St. Georgen“, wie es in der Vorlage heißt.

Das zweite Angebot, das in der Talstraße installiert werden soll, ist ein Ambulant Begleitetes Wohnen (ABW) für Menschen mit seelischer Behinderung. Die Einrichtung soll etwa Suchtkranke nach einer stationären Therapie oder Obdachlose, die sich selbst überlassen sind, darin unterstützen, sich mit dem neuen Lebensalltag vertraut zu machen und wieder eine weitestgehend eigenständige Lebensführung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Umsetzen möchte das Vorhaben die Burchard-Führer-Gruppe aus Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. Das mittelständische Unternehmen ist Investor und Betreiber für stationäre Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland und betreibt auch mehrere solcher Einrichtungen in Baden-Württemberg.

Entstanden ist die Idee, ein ambulant begleitetes Wohnangebot in St. Georgen einzurichten im Zuge der Sozialraumplanung des Landratsamtes.

Eingerichtet werden soll das Ambulant Begleitete Wohnen in einem Doppelwohnhaus in der Talstraße, das derzeit der Stadt gehört und das zur Hälfte vorwiegend für die Unterbringung von Obdachlosen genutzt wird. Die andere Hälfte steht aufgrund erheblicher baulicher Mängel derzeit leer. Sollte die Stadt die beiden Häuser an den Investor veräußern, muss eine Lösung für die Anschlussunterbringung erarbeitet werden.

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