Die Bergstadt wird demnächst um ein soziales Projekt reicher. Unter der Beteiligung von Pfarrer Roland Scharfenberg ist die Idee der Sorgenden Gemeinde St. Georgen weiterentwickelt worden. Die beherrschende Frage war: Wie bekommt man Menschen zusammen, um das Projekt weiter zu entwickeln? Mittlerweile sind Ulrike Lindwedel von der Evangelischen Altenhilfe, Antonia Musacchio Torzilli von der Wirkstatt und die evangelische Gemeindediakonin für St. Georgen und Tennenbronn, Anne Keller, zusammengekommen, um das angeregte Projekt nicht nur anzuschieben, sondern auch mit Leben zu erfüllen.

So ist von Antonia Musacchio Torzilli zu erfahren, dass sich die Kirchengemeinde wie die Stadt und die Evangelische Altenhilfe zusammengefunden haben, um noch an den Topf der zu vergebenden Fördergelder zu kommen. Dieser Aspekt ist für das geplante Vorhaben ein wichtiger Bestandteil, denn ohne finanzielle Mittel sehe es schlecht aus. Die verbleibenden zwei Jahre, die Fördermittel einzusetzen, ist an Überlegungen geknüpft. Beispielsweise: Wo sind Familien und Jugendliche, die Hilfe benötigen? „Wo drückt der Schuh?“ soll mehr als ein Lippenbekenntnis werden. Ein weiteres Augenmerk wird auf Seniorinnen und Senioren gelegt. Ulrike Lindwedel, die die Projektleitung zur Sorgenden Gemeinde St. Georgen übernommen hat, betont, dass alle Menschen einen Nutzen von dem Projekt haben sollen. Ein überaus wichtiger Aspekt ist die Kinderbetreuung. Hier seien Möglichkeiten gegeben, um beispielsweise Kindern mit Migrationshintergrund ehrenamtlich Deutschunterricht anzubieten.

Für Antonia Musacchio Torzilli bedeutet der Umgang miteinander: „Wir sollten die Gemeinschaft besser wahrnehmen. Auch Öffentlichkeit herstellen, das Projekt muss bekannt werden.“ Als Integrationsbeauftragte ist sie bei der Stadt St. Georgen beschäftigt, leitet in Personalunion auch die Wirkstatt. Die Planungen für Vorträge im nächsten Jahr laufen auf Hochtouren. Auch für Ulrike Lindwedel sind Vorträge zur Pflege unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte wichtig. Mit den geplanten Vorträgen sollen Informationen zum eigenen Verhalten und zu Pflegebedürftigen mit all den pflegerischen Aufgaben vermittelt werden, so Lindwedel.

Diakonin Anne Keller regt im Gespräch an, das Trauerkaffee, das bereits schon einmal bestanden hatte, wieder neu zu beleben. „Denn es zeigt sich, dass durchaus Bedarf an Gesprächen vorhanden ist.“ Einmal im Monat sollen diese Gespräche im Ökumenischen Gemeindezentrum auf der Seebauernhöhe angeboten werden, so Anne Keller. „Trauernde können miteinander sprechen und sich austauschen.“ Sonja Heinzmann, Hospizbeauftragte der Evangelischen Altenhilfe, wird diese Treffen unterstützen. Ulrike Lindwedel bekräftigt: „Wir müssen die Menschen hinter dem Ofen hervorlocken.“ Ob das Konzept trägt, werde sich nun weisen.