Bei der Kommunalwahl hat sie den Einzug ins Gremium nur um Haaresbreite verpasst. Jetzt rückt Hedwig König für die Freien Wähler in den Gemeinderat nach. Was reizt die ehemalige Realschulleiterin, im Ruhestand noch in die Kommunalpolitik einzusteigen? Und: Hat sie damit überhaupt noch gerechnet?

„Ich habe kandidiert und da muss man auch damit rechnen, dass man gewählt wird, beziehungsweise nachrückt“, sagt sie. Warum sie bei der Kommunalwahl vor drei Jahren kandidiert hat, weiß Hedwig König noch genau.

„Wir leben in einer Demokratie, das ist ein hohes Gut. Man darf wählen und für ein Amt kandidieren.“ Auch findet sie es wichtig, Entscheidungen mit zu treffen und dafür auch Verantwortung zu tragen.

Ein weiterer Grund sei gewesen, „dass mir St. Georgen als lebens- und liebenswerter Ort am Herzen liegt“. Dass das nicht nur so daher gesagt ist, untermauert Hedwig König auch. „Ich habe im Laufe meines Berufslebens viele interessante Angebote ausgeschlagen“, sagt sie. Seit 40 Jahren lebt die in Riedlingen an der Donau geborene ehemalige Pädagogin mit ihrer Familie in der Bergstadt.

Themen, die ihr besonders am Herzen liegen und für die sie sich möglicherweise in besonderem Maße einsetzen will, hat sie nicht. „Man würde jetzt sicherlich erwarten, dass es mir insbesondere um die Schulen geht. Aber das ist keineswegs so“, sagt sie.

Ein aufwendiges Ehrenamt

Vielmehr interessiere sie sich für alle Themen. Die Vielschichtigkeit sei es, was das Amt letztendlich ausmache. „Es sind unglaublich viele Aufgaben und Belange, um die sich eine Kommune kümmern muss und die sie zu berücksichtigen hat. Wenn der Bürger das wüsste, wäre vielleicht manchmal klarer, weshalb dieses oder jenes länger dauert.“ Diese Vielschichtigkeit habe sie auch während ihrer Zeit als Schulleiterin an der Realschule gesehen.

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Auf ihr neues Ehrenamt freut sich Hedwig König, auch wenn es „doch aufwendiger ist, als man meint“. Das intensive Durcharbeiten der Unterlagen nehme bei gewissenhaftem Studium schon viel Zeit in Anspruch.

Dass sie hierfür zumindest bis zum Ende der Legislaturperiode 2024 jetzt einen Teil ihrer großen Freiheit als Pensionärin widmet, macht ihr dabei gar nichts aus. „Ich bin sowieso niemand, der auf der Terrasse sitzt und Krimis liest. Bei mir muss immer irgendwas gehen“, sagt sie und lacht herzlich.

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