In der Gemeinderatsitzung am Mittwoch, 25. Januar, wird Gerd Haas als neues Mitglied des Gremiums für die Freien Wähler verpflichtet. Er rückt für Marc Winzer nach, der am selben Tag aus dem Gremium verabschiedet wird. Winzer tritt am 1. Februar seine Stelle als Bürgermeister von Hornberg an.
„Dass ich noch als Nachrücker ins Gremium komme, damit hab ich wirklich nicht mehr gerechnet“, sagt Gerd Haas. Zwei Mal bereits, 2014 und 2019, trat Haas bei den Kommunalwahlen für die Freien Wähler an. Beide Male hat er den direkten Einzug ins Gremium knapp verpasst.
So lief es bisher für ihn
Bei der Wahl 2019 stand er auf dem dritten Nachrückerplatz. Und die Aussicht, innerhalb der Legislaturperiode in das Amt aufzurücken, war eher gering. Doch dann kam es so: Hedwig König rückte im Juni 2022 für Patrick Hilpert nach und die auf dem zweiten Nachrückerplatz stehende Lea Reichert steht nicht mehr zur Verfügung. Sie ist aus St. Georgen weggezogen.
Durch das Ausscheiden von Marc Winzer schlägt somit jetzt die Stunde von Haas. Der wird im Gemeinderat die Geschicke der Stadt mitbestimmen. Zumindest für die verbleibende Amtszeit bis zu den Kommunalwahlen 2024.
Mit Gerd Haas bekommen die Freien Wähler und der Gemeinderat einen kommunalpolitisch sehr interessierten Bürger. „Ich habe bis zu Beginn der Corona-Pandemie jede Gemeinderatssitzung als Zuhörer verfolgt“, sagt Gerd Haas.
Bis heute besucht er die Fraktionssitzungen, die jeweils vor der Gemeinderatssitzung stattfinden. Deshalb ist Gerd Haas mit den aktuellen Projekten, über die der Rat zu beraten hat, auf dem Laufenden.
Klosterweiher liegt ihm am Herzen
Mittlerweile freut er sich auch auf die neue Aufgabe. „Wenn ich etwas mache, mache ich es richtig“, lautet sein Credo. „Ich bin nicht angetreten, um Stimmen für die Fraktion zu fangen.“

Themen, die dem künftigen Gemeinderatsmitglied besonders am Herzen liegen, sind die Klosterweihersanierung und die Stadtkernsanierung. Haas ist bekennender Klosterweiherfan. „Meine Frau und ich sind im Sommer regelmäßig zu Gast am Klosterweiher. Unter der Woche nach Feierabend und am Wochenende sowieso“, sagt Gerd Haas.
Die Innenstadt hat er auf der Liste
Auch die Innenstadtsanierung liegt ihm am Herzen. Während diese Projekte bereits weitgehend laufen, kann sich Gerd Haas bei der bevorstehenden Rathaussanierung von Anfang an einbringen.

Auch die Belebung des nach der Sanierung neu gestalteten Marktplatzes, die Stärkung des Einzelhandels und der Ausbau von Angeboten für die jungen Menschen stehen auf der Liste der Dinge, für die er sich einbringen möchte. „Damit die Jugendlichen in St. Georgen bleiben oder später einmal wieder zurück kommen.“
Er will nicht einfach nur meckern
Was fasziniert Gerd Haas an der verantwortungsvollen Aufgabe, Lokalpolitik mitzugestalten? „Es gibt genug Menschen, die nur meckern. So einer will ich nicht sein. Sondern ich will mit anpacken und dazu beitragen, St. Georgen weiter voran zu bringen“, nennt er seine Beweggründe. Das gehe nun mal nicht, „wenn man nur daheim auf dem Sofa sitzt.“
Sich zum Wohle seiner Stadt einbringen könne man sich im Übrigen auch, ohne dass man ein Gemeinderatsmandat hat. „Man kann schon etwas mit bewirken, wenn man sich innerhalb der Fraktionen engagiert“, appelliert Haas an Bürger, sich kommunalpolitisch zu engagieren.
Das ändert womöglich alles für 2024
Da der aktuelle Gemeinderat nur noch ein gutes Jahr im Amt ist, 2024 sind Kommunalwahlen, ist die Zeit, in denen Gerd Haas sich mit seinen Ideen zum Wohl der Stadt einbringen kann, begrenzt. Wie sehen seine Pläne aus? „Eigentlich wollte ich mich bei den nächsten Wahlen nicht mehr auf die Liste setzen lassen“, gibt Gerd Haas zu. Die jetzige Situation bringe ihn jedoch dazu, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.