Sie sind derzeit allgegenwärtig und in aller Munde: Die Preiserhöhungen. Mehr oder weniger stöhnt gefühlt die ganze Nation darunter. Wie die Gastronomen in St. Georgen damit umgehen, fragte der SÜDKURIER bei drei Restaurants nach.
Sie alle sind selbstverständlich von den Preiserhöhungen betroffen, wollen aber behutsam damit umgehen. Allerdings haben sie auch Strategien entwickelt, um dem Preisauftrieb entgegen zu treten.
Einkaufen wird immer schwieriger
Sabine Grässlin vom Restaurant Kippys sagt: „Ich kaufe ein, was ich bezahlen kann.“ Vor allem, um auch den Gästen noch ein vernünftiges Angebot zu machen. Es werde zwar schwieriger mit dem Einkaufen, dennoch sieht die Köchin nach wie vor Möglichkeiten, günstiger einzukaufen.
Seit Corona seien die Preise merklich in Bewegung, haben sich stetig nach oben verändert. Dennoch: „Wir werden für die Gäste alles tun, moderat mit den Preisen umzugehen“, sagt sie.
Und trotzdem gilt, was unumgänglich ist: „Die Preise sind bei uns schon dramatisch gestiegen, was den Einkauf betrifft.“ Das Bestreben von Sabine Grässlin sei es, jahreszeitlich einzukaufen und trotzdem den Kunden etwas auf dem Teller zu bieten.
Und ihr Team sei kreativ. „Alles wird bis zum letzten Rest verarbeitet.“ Oft stoße sie auf Verständnis, denn die Kunden haben selbst im eigenen Bereich mit Preissteigerungen zu tun. Bisher stellt Sabine Grässlin keinen Rückgang bei ihren Stammgästen fest. „Wir müssen lernen, mit Preissteigerungen umzugehen“, sagt sie.
Fast nichts zum gewünschten Preis
Im Hotel Federwerk hat Geschäftsführer Helmut Anzer mit dem selben Problem zu tun. „Wir können alles nicht zu dem Preis, den wir gerne hätten, kaufen.“ Als größte Herausforderung bezeichnet er die Absicht, die Steigerung nicht direkt an die Kunden weiterzugeben.

„Mehr oder weniger werden wir dazu gezwungen werden“, sagt Anzer. Für ihn sei es wichtig, zu beobachten, wie sich die Preise entwickeln. Auch die regionalen Produzenten seien davon betroffen. Nicht nur Gemüse sei teurer geworden.
Schwierig auch für lokale Lieferanten
„Auch unser regionaler Fleischlieferant hat mit zunehmenden Kosten zu kämpfen, die er gezwungenermaßen an uns weitergibt“, sagt Anzer.
Und bisher sehe Helmut Anzer kein Ende der Preissteigerung. Was auch zu Buche schlage, seien die Transportkosten der Lieferanten. Einige hätten den Mindestbestellwert bereits hochgesetzt. „Die Gäste bleiben aber nicht aus, da bin ich zuversichtlich“, sagt Helmut Anzer.
In der Pizzeria wird nicht alles teuer
Shaban Murseli betreibt die Pizzeria Bei Bani in der Gerwigstraße. Er stelle fest, dass viel, aber nicht alles teurer geworden ist. Im Restaurant benötige er viel Gemüse. „Manchmal ist dessen Preis auch günstig“, sagt er. Einmal in der Woche werde eingekauft, um die eigenen Kosten zu minimieren.

„Dass die Preise wöchentlich in Bewegung sind, stelle ich mit jedem Einkauf fest. Im Moment sind wir damit beschäftigt, die Preise neu zu kalkulieren“, sagt Murseli. Er wolle aber darauf achten, dass der Aufschlag nicht zu hoch ausfalle. Bei Pastagerichten peile er beispielsweise einen Aufschlag von etwa zehn Prozent an.
Lieferung außerhalb St. Georgens wird teurer
Wie es beim Fleisch und Fisch aussehe, sei noch nicht ganz klar. Jetzt sei es noch zu früh, den Preis für diese Produkte anzuheben. Shaban Murseli denkt immer auch an seine Kunden, bisher gab es keine Kritik wegen der Preise.
Die Mehrheit der Kunden verstehe das mit den Preisen. „Was neu kalkuliert werden muss, sind die Preise für die Zustellung außerhalb St. Georgens“, sagt Murseli.