Die Sanierung des Festplatzes in Langenschiltach sorgte vor einiger Zeit für Unmut bei Teilen der Langenschiltacher Einwohner. Genauer: Der dort aufgebrachte Humus. Da in dem auf die gesamte Fläche aufgebrachten Humus Plastikteilchen und andere Fremdkörper entdeckt wurden, äußerten erboste Bürger sogar die Vermutung, dass dort Abraum aus St. Georgen entsorgt wurde.

Gefährlich für Kinder?

Sie befürchteten zudem gesundheitliche Schäden, wenn sich Kinder beim Spielen auf der Wiese an Glasscherben verletzten. Das Thema kochte auch in der Ortschaftsratssitzung hoch. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Ortschaftsrates, der Verwaltung und des Bauhofs stellte sich die Situation jetzt anders dar.

Nehmen bei einem Vorort-Termin den Festplatz in Langenschiltach unter die Lupe. Von links die Ortschaftsräte Thomas Weißer und Werner ...
Nehmen bei einem Vorort-Termin den Festplatz in Langenschiltach unter die Lupe. Von links die Ortschaftsräte Thomas Weißer und Werner Schultheiß, Ortsvorsteher Hartmut Breithaupt, Stadtbaumeister Alexander Tröndle und der stellvetretende Bauhofleiter Jürgen Hermann. | Bild: Sprich, Roland

Mit Plastikstücken, Steinen und sogar Glasscherben soll die vom Bauhof aufgebrachte Humusschicht nach Darstellung von Bürgern durchzogen gewesen sein. Als sich Stadtbaumeister Alexander Tröndle, Bauhofleiter Hanspeter Boye und dessen Stellvertreter Jürgen Hermann gemeinsam mit Ortsvorsteher Hartmut Breithaupt und einigen Mitgliedern des Ortschaftsrates am Dienstagnachmittag selbst ein Bild machen wollten, zeigte sich der Platz allerdings von den Fremdkörper nahezu gesäubert.

Verdacht: Schlamm aus Klosterweiher

„Wir haben das schöne Wetter vergangene Woche genutzt, um den Platz einzuebnen und einzusäen“, sagte Jürgen Hermann. Davor sei das aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht möglich gewesen. Er verwahrte sich gegen den Vorwurf, dass auf dem Festplatz vorsätzlich schlechtes Material aus St. Georgen ausgebracht worden sei.

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Es sei auch falsch, dass aus dem Klosterweiher abgesaugter Schlamm dort ausgebracht wurde, wie in Langenschiltach verbreitetet worden sei. Vielmehr sei dort das Material des Bolzplatzes am Klosterweiher verwendet worden, der abgeräumt wurde, um auf dieser Fläche den Schlamm aus dem Klosterweiher zu lagern.

Plastikteile als Altlast

Dass der Humus vom Bolzplatz nicht der beste und mit Kunststoffteilen und anderen Gegenständen durchsetzt gewesen sei, sei vermutlich eine Altlast aus den 1960er Jahren, als Abfallkompostierung versucht worden sei, wie Stadtbaumeister Alexander Tröndle sagte. Auch andere Bolzplätze wie beispielsweise in der Talstraße in St. Georgen seien mit diesem Material aufgefüllt gewesen.

Anderen Humus zu verwenden sei derweil nicht einfach. „Es ist derzeit extrem schwierig, überhaupt Humus herzubekommen. Wir können nur mit dem Material arbeiten, das wir zur Verfügung haben“, so Bauhofleiter Boye, was auch Ortschaftsratsmitglied Gerhard Lehmann bestätigte. Ratsmitglied Thomas Weisser monierte, dass man das Material „vor dem Aufbringen zumindest hätte durchsieben können“.

Es muss Gras drüber wachsen

Nachdem die Argumente und Sichtweisen der Beteiligten beider Seiten ausgetauscht waren, deren Missverständnisse offensichtlich auch auf einem nicht durchgehenden Kommunikationsfluss beruhten, kamen beide Seiten zu dem Schluss, „dass man jetzt im wahrsten Sinne Gras über die Sache wachsen lassen müsse“. In einigen Wochen, so ist sich Jürgen Hermann sicher, werden die Langenschiltacher Bürger wieder einen schönen, begrünten Festplatz haben.