Beim Naturparkmarkt in St. Georgen war allerhand geboten. Der aufgrund der Marktplatzbauarbeiten neue Veranstaltungsplatz im Stadtgarten erwies sich für die Besucher als ideal. Die Einzelhändler in der Innenstadt, die zum verkaufsoffenen Sonntag einluden, hatten allerdings das Nachsehen.

Bunte regionale Palette

26 Aussteller präsentierten im Stadtgarten ihre regionale Produktpalette. Würzige Bratwurst vom Reh oder Wildschwein, fruchtige Spirituosen aus heimischen Obstsorten, gebrannt und veredelt im Schwarzwald, leckeres Hofeis in vielen Geschmacksrichtungen und vieles mehr lockten die hungrigen Besucher an die Stände. Daneben präsentierten sich viele Stände mit handgefertigten Produkten.

Sascha Fleig aus Donaueschingen konnten interessierte Besucher beim Wollespinnen zusehen. Per Handspindel spann er die Fasern zu Garn, aus denen er dann Knäuel wickelte. Dabei machte er gleichzeitig Werbung für die heimische deutsche Wolle.

Die Kindergruppe des Trachtenvereins zeigt einige Brauchtumstänze. Und erntet dafür begeisterten Applaus.
Die Kindergruppe des Trachtenvereins zeigt einige Brauchtumstänze. Und erntet dafür begeisterten Applaus. | Bild: Sprich, Roland

„Die in Deutschland anfallende Wolle ist mehr oder weniger ein Abfallprodukt, das zu gering geschätzt wird“, bedauert er. Zu Unrecht, wie er findet, weshalb jeder Kauf eines seiner Wollknäuel, die er aus der Wolle von Schafen aus der Region rund um die Baar verspinnt, auch die hiesigen Schäfer unterstützt.

Lob für neuen Standort

In der Naturparkmarkt-Kochschule bekamen Kinder eine kleine Küchenkunde und stellten beispielsweise Ketchup selbst her. Am Nachmittag zeigte die Kindergruppe des Trachtenvereins St. Georgen eine Tanzaufführung.

In der Naturparkmarkt-Kochschule lernen Kinder den Umgang mit Lebensmitteln. Hier schneiden die Kinder Michelle (von links), Elias, ...
In der Naturparkmarkt-Kochschule lernen Kinder den Umgang mit Lebensmitteln. Hier schneiden die Kinder Michelle (von links), Elias, Anna-Lena und Niklas mit Koch Niklas Osner und seiner Assistentin Hanna Berendt Gemüse und Obst. | Bild: Sprich, Roland

Mit dem Ausweichstandort zeigte sich Ines Danges-Bolder vom Naturparkmarkt sehr zufrieden. „Es ist ausreichend Platz, die Menschen können im Schatten sitzen, jetzt müssen wir nur noch die Kauflaune der Besucher abwarten“, zog sie am Nachmittag eine Zwischenbilanz.

Auch frisch gebrühten Kaffee gibt es, den hier Damaris Weisser vom Kaffee-Kärrele zubereitet.
Auch frisch gebrühten Kaffee gibt es, den hier Damaris Weisser vom Kaffee-Kärrele zubereitet. | Bild: Sprich, Roland

Das Resümee zur Kauflaune dürfte bei den Naturparkmarkthändlern auf jeden Fall um einiges besser ausgefallen sein als bei den Einzelhändlern in der Innenstadt. Dort herrschte beim verkaufsoffenen Sonntag in den Geschäften weitgehend Besucherflaute. Das spätsommerliche schöne Wetter war ein Erklärungsversuch, das wohl noch einmal viele Menschen ins Freibad lockte. Aber nicht nur.

Kritik der Blumenhändlerin

„Der Naturparkmarkt ist für uns viel zu weit weg“, sagte Sylvia Bauknecht vom Blumengeschäft „Kraut und Blüten“ direkt am Bärenplatz.

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Auch Claudia Reinert von der Boutique „Kätes Mode“ hatte nicht allzu viel zu tun: „Im vergangenen Jahr, als das Heugausfest mitten auf dem Bärenplatz stattfand, da war viel mehr los.“ Auch die Einkaufsnächte des Handels würden deutlich bessere Kundenfrequenz bringen.

Mancher lässt gleich ganz zu

Dass die Veranstaltungsfläche im Stadtgarten dem verkaufsoffenen Sonntag eher abträglich sein würde, erkannte wohl auch so mancher Händler im Vorfeld, der sein Geschäft am Sonntag gleich geschlossen ließ.