Deutschland ist im Krisenmodus. Fast täglich gibt es neue Hiobsbotschaften, vor allem rund um das Thema Energie: Gas, Strom, warmes Wasser, Heizen und Beleuchtungen.
Lichterglanz: Ja oder nein?
Nun geht es Richtung Advent, und viele stellen sich die bange Frage: Was kann ich mir denn noch leisten oder gönnen, damit ich eine schöne Weihnachten erlebe? Und wie halten es die Menschen mit der Weihnachtsbeleuchtung? Der SÜDKURIER war unterwegs und hat nachgefragt, bei Geschäften und Bürgern, ob sie an der Weihnachtsbeleuchtung sparen wollen oder gar müssen.
„Schon seit Jahren bin ich am Abspecken der Weihnachtsbeleuchtung. Außenbeleuchtung findet bei mir nicht statt“, sagt Brunhilde Schmid. Mit Kerzen sei es viel gemütlicher, findet sie.

Dazu geben die Kerzen auch Wärme ab. „Das ist viel schöner für mich, ich kann mich auch ohne Beleuchtung auf Weihnachten freuen“, sagt sie.
Für Renate Schreiber ist klar: „Ich hänge den Herrnhuter Stern ab dem ersten Advent auf dem Balkon auf. Dazu kommt im Esszimmer eine Girlande ans Fenster.“ Auf einen Weihnachtsbaum verzichte sie nicht.

Dieser werde an Heiligabend aufgestellt, „hauptsächlich auch wegen der Enkelkinder“. Bis dann die Weihnachtsbäume an der DRK-Sammelstelle wieder abgeholt werden, bleibt der Baum im Wohnzimmer stehen.
Sabine Freigang wird einige Lichterketten weniger in der Wohnung anbringen. „Meine Lichter sind LED und mit Batterie betrieben“, sagt sie.

„Nachdem gerade eine traurige Zeit ist, will ich in der Adventszeit nicht auf alle Lichter verzichten.“ Es solle trotz allem festlich und feierlich bleiben, ergänzt Sabine Freigang.
Sabine Günter vom Haushaltswarengeschäft Henninger sagt: „Ich weiß nicht, was das an Stromeinsparung einbringt. Unser Betrieb ist seit langer Zeit auf LED umgestellt. Das zu 90 Prozent.“

„Unsere LED-Leuchtmittel sind teilweise seit sieben Jahren in Betrieb“, erläutert sie weiter. Direkt im Ladengeschäft fallen die Weihnachtssterne weg. Auch die Schaufensterbeleuchtung ist ausgeschaltet. An der langen Lichternacht des Einzelhandels am 25. November werde ohnehin mit Kerzen beleuchtet.

Eine große „Festbeleuchtung“ gebe es bei der Firma Heizmann und Draschar nicht, sagt Renate Heizmann: „Vor dem Laden steht bei uns ein Weihnachtsbaum und im Laden haben wir einen Baum mit batteriebetriebenen LED-Lichterketten.“ Die Beleuchtung im Geschäft sei ohnehin längst komplett auf LED umgestellt.
Im Optikgeschäft von Guido Eichenlaub leuchtet die Laden und Schaufensterbeleuchtung reduziert. „Die Einschaltzeit ist von 22.30 Uhr auf 21.30 Uhr längst reduziert.“ Die früher vorhandenen Lichterketten im Außenbereich und Lichtervorhänge in den Schaufenstern fallen weg.

Alle Strahler in den Schaufenstern seien LED-Leuchtmittel, sagt Guido Eichenlaub. Die Beleuchtung vor dem Geschäft am Weihnachtsbaum mit LED-Lichterketten bleibt. „Ein bisschen Weihnachten brauchen wir auch.“
Auch Optiker Claudius Fichter hat die Brenndauer seiner dimmbaren LED-Leuchten im Schaufensterbereich reduziert: Statt um 21.30 Uhr gehen die Lämpchen bereits um 20 Uhr aus. Morgens werden die Lichter eine halbe Stunde später, um 8.30 Uhr, eingeschaltet.

Im Geschäftsbereich an der Gerwigstraße und der Marktpassage seien drei Weihnachtsbäume mit LED- Lichterketten bereits seit mehreren Jahren in Betrieb.