In einem „Meer voller Strömungen und Untiefen“ schwimmend, verglich Spille die früheren und die heutigen Generationen. Wobei eine „Generation“ eine individuelle Zeitspanne bedeutet. Umfasst eine Menschengeneration rund 30 Jahre, so sind es bei einem Auto rund fünf Jahre, bei einem Smartphon-Modell überdauert eine Generation heute nur noch rund ein Jahr.

Ausgehend von dieser Erkenntnis, stellte Spille die Frage in den Raum: „Wo ist die Zeit geblieben?“ Er sprach aus seinen eigenen Erfahrungen in puncto Familie und Kindererziehung, an den Reaktionen des Publikums war zu erkennen, dass sich seine Erfahrungen daraus durchaus mit denen der Zuhörer deckten.

Der erste Teil des Abends war noch ein Ausflug auf einem Kreuzfahrtschiff, das mit den Passagieren beziehungsweise dem Publikum auf dem Meer der Generationen herumschipperte. Das passte altersmäßig genau in das angesprochene Raster der Babyboomer-Jahrgänge der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre, das sich bei Ratespielen um Melodien aus TV-Shows und Filmserien der 1970er bis 1980er Jahre bestens auskannte. Im zweiten Teil steuerte Kapitän Spille dann den Hafen der X-, Y- und Alpha-Generationen an – Und kam zu der Erkenntnis, dass Zeit eben doch relativ ist. Während sie den reiferen Jahrgängen wie Sand durch die Finger rieselt, könne jungen Menschen heute das Leben nicht schnell genug gehen.

„Im Meer der Generationen“ war ein Abend ohne Schenkelklopfer-Kalauer und Billigwitze, dafür mit dem Tiefgang eines Luxus-Ozeanriesen und ein Abend, der dabei trotz nachdenklich stimmender Momente äußerst unterhaltsam war. Genau richtig zur gerade begonnenen Fastenzeit, in der man sich durchaus einmal Gedanken machen kann, wie man selbst mit der zur Verfügung stehenden Zeit umgeht. Und ob es nicht manchmal gut wäre, sich aus dem oft selbst verursachten Strudel der Alltagshektik zu befreien und vielleicht einfach mal aufs Meer oder zumindest in die Landschaft schaut.