Mit dem symbolischen Spatenstich fand jetzt der offizielle Beginn der Innenstadtsanierung statt. Mit dieser Maßnahme schafft die Bergstadt nicht nur einen Mehrwert an Lebens- und Aufenthaltsqualität für ihre Bürger und Besucher. Damit setzt die Stadt auch einen Wunsch der Landesregierung um, Innenstädte attraktiver zu machen und zu beleben. Dafür gibt es Fördermittel.

Zahlreiche Bürger kommen zum Auftakt der Marktplatzsanierung. Bürgermeister Michael Rieger (links) freut sich, dass die Maßnahme endlich ...
Zahlreiche Bürger kommen zum Auftakt der Marktplatzsanierung. Bürgermeister Michael Rieger (links) freut sich, dass die Maßnahme endlich beginnt. Gleichzeitig beruhigt er die Bürger: „Machen Sie sich wegen der Kosten nicht allzu viele Sorgen.“ Die Maßnahme könne die Stadt dank vieler Fördermittel ohne zusätzliche finanzielle Belastungen für die Bürger stemmen. | Bild: Sprich, Roland

Bürgermeister Michael Rieger strahlte, als er die lange vorbereitete und noch länger herbeigesehnte Maßnahme endlich offiziell eröffnen konnte. „Es ist die größte Maßnahme für St. Georgen seit 50 Jahren“, sagte er angesichts der Dimensionen, die die Baustelle bereits nach wenigen Tagen angenommen hat.

Sanierungsprojekt als Wunsch vieler Bürger

Seitdem die Bagger seit rund zwei Wochen am Arbeiten sind, ist auf dem Marktplatz schon jetzt praktisch kein Stein mehr auf dem anderen. Der Wunsch nach einer Erneuerung der Innenstadt und des Marktplatzes war der Wunsch vieler Bürger einer Umfrage aus dem Jahr 2015.

Mit ihrem Vorhaben, die Innenstadt zu beleben, um den dortigen Einzelhandel zu stärken, schwimmt St. Georgen auf einer Wellenlänge mit Land und Bund. FDP-Landtagsabgeordneter Frank Bonath sagte, dass St. Georgen als eine von 263 Kommunen in Baden-Württemberg Finanzmittel aus dem Städtebauförderprogramm erhält.

„Ortskerne sind wichtig für das Gemeinwesen“, betonte Bonath und beglückwünschte die Entscheider aus Verwaltung und Gemeinderat „für deren Tatendrang und Mut.“ Dass der Landtag die notwendigen Mittel freigeben könne, könne nur dadurch geschehen „dass die Bürger es erwirtschaften.“

Architekt Martin Rosenfelder erläutert den Besuchern beim Baustellenrundgang im Roten Löwen die einzelnen Bereiche.
Architekt Martin Rosenfelder erläutert den Besuchern beim Baustellenrundgang im Roten Löwen die einzelnen Bereiche. | Bild: Sprich, Roland

Stadtbaumeister Alexander Tröndle nannte als größte Unwägbarkeit der Großbaustelle das Wetter, das den Bauzeitenplan beeinflussen kann. In Richtung des Landtagsabgeordneten kritisierte er, dass das Land eine Baumaßnahme nur einmal fördere, egal welcher Zeitraum dazwischen liege.

„Da es für die Stadtkernsanierung bereits vor 50 Jahren Finanzmittel für bestimmte Maßnahmen gab, musste jetzt genau geschaut werden, für welche Maßnahmen es jetzt Geld gibt und wofür nicht.“ Der Stadtbaumeister regte an, den Zeitrahmen für diese Regelung neu zu definieren.

Stadtkernsanierung als Herzensprojekt

Für Jürgen Pfaff von Faktor Grün, der als Vertreter für die an der Maßnahme beteiligten Architekturbüros sprach, ist die Stadtkernsanierung, an der er maßgeblich für die Marktplatzgestaltung verantwortlich zeichnet, „ein Herzensprojekt.“

Das Gesamtprojekt habe in den vergangenen Jahren seit den ersten Planungen, eine Metamorphose in Sachen Nachhaltigkeit und Biodiversität erlebt. Stand beispielsweise vor fünf Jahren noch der Abriss des Rathauses ganz oben auf der Agenda, so habe man nun den Erhalt und die Sanierung der Substanz im Blick.

Bürgerhaus kurz vor der Fertigstellung

Nach dem Spatenstich hatten Bürger die Möglichkeit, einen ersten Blick in das künftige Bürgerhaus Roter Löwen zu werfen. Das Gebäude steht kurz vor der Fertigstellung. Im Oktober soll das Bürgerhaus offiziell eröffnet werden.

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Die Architekten Stefan Blum und Martin Rosenfelder erläuterten Details zur Baumaßnahme. Im Rathaus erhielten Interessierte außerdem Informationen zur geplanten Rathaussanierung.