Eine Woche länger warten mussten die Schwimmer, bis sie in den Klosterweiher zum Anbaden springen konnten. Das bedauerte auch Hansjörg Staiger als Bürgermeister-Stellvertreter. Gerade noch rechtzeitig konnten die aufgetretenen Fugenrisse im Nichtschwimmerbereich beseitigt werden. So sagt Staiger weiter, „die optimale Nutzung des gesamten Sees ist in diesem Jahr allerdings nur eingeschränkt möglich.“ Die Schwimmer sollten nur die Seite zur Liegewiese und dem Seehaus nutzen. Als Grund nennt Staiger, dass Schlamm abgesaugt werden muss.

Schon 25 Prozent abgesaugt

Mittlerweile sind 25 Prozent der geschätzten 35.000 Kubikmeter abgesaugt. Voraussichtlich dauert der Vorgang bis in den Spätherbst, so Staiger. Ebenso werde aus Sicherheitsgründen auf den Bootsverleih in diesem Jahr verzichtet.

Geduldig warten die Badegäste auf die Wasserfreigabe zum Anbaden der Saison 2023, Geduld mussten sie schon im Vorfeld beweisen.
Geduldig warten die Badegäste auf die Wasserfreigabe zum Anbaden der Saison 2023, Geduld mussten sie schon im Vorfeld beweisen. | Bild: Werner Müller

„Die Stadt lässt sich das Absaugen und die Entsorgung des Sediments rund drei Millionen Euro kosten“, sagt Staiger. Derzeit werde überprüft, wie der Schlamm verwendet werden darf. Bürgermeister Michael Rieger sagt: „Das alles machen wir für unsere Bürger.“ Und weiter: „Vielerorts werden Bäder geschlossen und wir sanieren ein Hallenbad und den Klosterweiher für insgesamt zehn Millionen Euro.“

Wer nun gedacht hat, die Anbader stellen sich am Weiherrand zum gemeinsamen Sprung in das kühlende Wasser auf, wurde enttäuscht. Ganz Eilige hatten das Nass bereits aufgesucht und die weiteren 130 registrierten Schwimmer zogen es vor, in gemächlichen Schritten ins Wasser zu steigen. Die DLRG-Rettungsschwimmer St. Georgen haben die Erfassung, das Schreiben der Urkunden und die Ausgabe der T-Shirts mit Aufdruck zur diesjährigen Anbadesaison ausgegeben.

75-Kilo-Hund ist mit dabei

Der ehemalige DLRG-Vorsitzende Michael Racke hat den ersten in Ausbildung befindlichen Schwimmrettungshund in St. Georgen mitgebracht. Frodo ist eine Landseer-Mischung aus Neufundländer und spanischem Pyrenäen-Berghund.

Takumi Suzuki, stellvertretender Vorsitzender der DLRG St. Georgen, gibt T-Shirts aus.
Takumi Suzuki, stellvertretender Vorsitzender der DLRG St. Georgen, gibt T-Shirts aus. | Bild: Werner Müller

Ausgebildet wird der 75 Kilogramm schwere Hund von Barbara Fuß. So sagt Michael Racke: „In St. Georgen dauert die Ausbildung drei bis vier Jahre, da über den Sommer wenig Zeit zur Verfügung steht.“

Wasser mittlerweile erträglich warm

Von Takuma Suzuki, stellvertretender DLRG-Vorsitzender, ist zu erfahren, dass im Klosterweiher dem Nachwuchs ab zwölf Jahren eine Basisausbildung angeboten werde. Dazu stünden Rettungsgeräte zur Verfügung. Schwimm-Meister Sven Konopke sagt lächelnd: „Am vergangenen Dienstag betrug die Wassertemperatur zwölf Grad Celsius, am heutigen Samstag immerhin 19 Grad Celsius.“

Die drei Jugendlichen verhalten sich vorbildlich, vor dem Eintauchen ins Wasser zuerst unter die kühle Dusche zu stehen.
Die drei Jugendlichen verhalten sich vorbildlich, vor dem Eintauchen ins Wasser zuerst unter die kühle Dusche zu stehen. | Bild: Werner Müller

Durch den eingeschränkten Badebetrieb hat Sven Konopke eine bessere Sicht auf die Schwimmer im Wasser. „Ich merke, das Wasser wird besser.“ Vor allem gebe es im Klosterweiher sehr weiches Wasser, was für die gute Qualität spreche.

In der Sauerstoff-Anreicherungsanlage sind über den Winter die Edelstahlvlies-Filter ausgetauscht worden. Weiter beobachtet Konopke, die Zahl der Insekten habe seit Sanierungsbeginn zugenommen. Das spreche auch dafür, dass sich die Lebensbedingungen für diese Lebewesen verbessert haben.

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